The Devil Wears Prada - Dead & Alive

Review

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Die US-amerikanische Metalcore-Formation THE DEVIL WEARS PRADA bringt mit „Dead & Alive“ die erste Live-DVD/CD der – zugegeben noch ziemlich jungen – Bandgeschichte an den Start. Hierfür hat das Quintett sein knapp einstündiges Set beim Konzert am 14. Dezember in Worcester / Masachusetts mitgeschnitten. Die Setlist umfasst 16 Tracks, die Hälfte davon stammt vom aktuellen Output „Dead Throne“. Zudem ist auf der DVD noch ein elfminütiger Beitrag enthalten, in dem sich die Band zum aktuellen Album und dem Video-Shoot äußert.

Wie bereits auf der aktuellen Platte bilden der Titeltrack und „Untidaled“ den Auftakt. Frontmann Mike Hranica & Kollegen legen sich von Anfang an mächtig ins Zeug, auf und vor der Bühne herrscht sofort eine Menge Bewegung und Energie. Zwei Dinge werden allerdings gleich zu Beginn deutlich: der etwas leise Mix und die etwas ungare Gesangs-Performance von Hranica in den ersten Songs. Nachdem der Lautstärkeregler aber etwas nach rechts gedreht wurde und Hranica auf Betriebstemperatur gekommen ist, kommen THE DEVIL WEARS PRADA dann ordentlich in Fahrt – und zwar ziemlich genau beim fünften Track, dem brachialen „Born To Lose“. Spielerisch präsentieren sich die Amis über weite Strecken souverän. Schlagzeuger Daniel Williams zeigt zwar hier und da einige kleinere Wackler wie beispielsweise bei „Outnumbered“, derbe Patzer gibt es aber nicht im Set. Wirklich cool kommt übrigens das Bühnen-Setup: hinter dem Schlagzeug wurde eine Podest-Konstruktion installiert, auf der sich immer wieder einzelne Bandmitglieder positionieren. Klar, zu RAMMSTEIN fehlen noch ein paar Tonnen Stahl, aber trotzdem eine nette Idee.

Zu den Highlights der DVD zählt das melodische Instrumental „Kansas“, bei dem Hranica sich eine dritte Klampfe schnappt und kräftig mit in die Saiten greift, sowie generell die Mehrzahl der „Dead Throne“-Songs. Ausnahme: die beiden ersten Tracks aus bereits angesprochenen Gründen. Gegen Ende bieten THE DEVIL WEARS PRADA den treuen Fans noch etwas Futter von den ersten Alben der Band, das sehr groovige „Danger:Wildman“ vom dritten Release „With Roots Above and Branches Below“ bildet dann den Abschluss – Band und Publikum geben hier noch einmal alles, was letztlich zu den wohl beeindruckendsten Bildern des Konzerts führt.

„Dead & Alive“ ist das filmisches Porträt einer Band, die auf der Bühne mit viel Herz und unbändiger Leidenschaft zu Werke geht. Die DVD kann zwar weder mit außergewöhnlichem Sound- oder Videomaterial aufwarten, führt dafür aber eindrucksvoll vor Augen, warum sich THE DEVIL WEARS PRADA solcher Beliebtheit erfreuen: Intensität und Glaubwürdigkeit. Oder anders gesagt: hier wirkt nichts aufgesetzt oder aufgeblasen. Und gerade im von US-Bands überfluteten Segment des christlichen Metal nimmt die Band deswegen einen Sonderstatus ein. „Dead & Alive“ ist Fans sowieso ein absoluter Pflichtkauf, aber auch für jeden sehenswert, der intensivem Metalcore mit Tiefgang etwas abgewinnen kann.

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30.10.2012

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