Mit dem simplen Titel “We Rise” ist das neue Album der Briten von THE DEAD LAY WAITING betitelt. Bange vor der siebentausendsten Deathcore-Veröffentlichung mit viel Gefrickel, Einheitsbreakdowns und lahmer Growl-Shout-Rotation braucht man in diesem Falle nicht zu haben, denn der optisch wie ein Emo-Trupp herüberkommende Fünfer bringt durch einfach Mittel etwas Frische ins Genre. Das gute Stück bietet 12 Stücke, von langsam bis schnell, die weniger Wert auf musikalischen Schwanzvergleich, denn auf eingängige, brachiale Melodien legen.
THE DEAD LAY WAITING verschießen ihr Pulver allen voran in einfach gestrickten Songmustern, die zum einen gut im Kopf hängen bleiben, auf der anderen Seite sicherlich auch eine wilde Meute vor der Bühne gehörig anheizen könnten. So vermischen die Engländer Elemente des typischen Deathcore wie etwa treibende Double-Bass-Passagen mit der Einfachheit des Hardcore – also Stücken die schnell und präzise auf den Punkt kommen. Das Tempospektrum auf “We Rise“ zeigt sich ebenfalls recht variabel, die Instrumentalfraktion treffsicher und der Vokalist vielseitig. Im Wesentlichen gibt es todesmetallische wirkende Keiforgien zu hören, allerdings wird es auch mal tiefer. Ferner arbeiten die Jungs zusätzlich mit einigen Cleanpassagen in den Refrains wie man es beispielsweise von AS I LAY DYING gewohnt ist.
Der Schwachpunkt von “We Rise“ liegt weder im gruseligen optischen Auftreten der Jungs, noch in der Art und Weise, wie sie ihre Musik umsetzen – letzteres vielleicht bedingt. Das Songwriting ist dahingehend nämlich noch nicht ausreichend ausgereift, um derart simple Songs dauerhaft spannend zu gestalten. Zwar gibt es einige Einzelstücke, die insbesondere durch die charakteristischen Klargesänge, eine eigene Identität entfalten können, aber das ist auf diesem Album leider die Minderheit (“What We’ve Done“). Demzufolge bleibt ein recht kurzlebiges Erlebnis, dass man nach wenigen Durchgängen völlig erfasst hat. Schaffen es THE DEAD LAY WAITING in der Zukunft mehr Emotion und Atmosphäre, wie es bereits bei wenigen Stücken der Fall ist, einzubringen, kann hier sicherlich mehr entstehen.
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