



THE DARKNESS aus dem englischen Suffolk legten 2003 einen Megaseller auf den Tisch. Von „Permission To Land“ gingen knapp zwei Millionen Exemplare über die Ladentheke. Weitere 1,5 Millionen Exemplare von der dazugehörigen Single „I Believe In A Thing Called Love“ unterstreichen den großen Erfolg der Hawkins-Brüder zum Start ihrer Karriere. Allerdings ist das Debüt eine Art One-Hit-Wonder. Keine der nachfolgenden Scheiben konnte auch nur annährend an den Anfangserfolg anknüpfen, sodass 2006 die Auflösung erfolgte. Seit 2011 ist das Bruderpaar wieder aktiv. Immer noch irgendwo zwischen Glam Rock, Classic Rock oder Alternative Rock. Immer etwas drüber bezüglich Lyrics, Auftritt und Sound, was den englischen Humor noch treffen mag. In anderen europäischen Ländern liegt der Fokus nach wie vor auf „Permission To Land“. Es stellt sich bereits vor dem ersten Ton die Frage, ob „Dreams On Toast“ sich in die Reihe der Werke seit 2012 einreiht, oder ob THE DARKNESS mehr einfällt als kneipentaugliche, einfach zu konsumierende Stücke.
Der Traum vom Sandwich oder „Dreams On Toast“
Der Titel des 2025er Albums macht bereits klar, dass es mit THE DARKNESS so weitergeht, wie die Truppe seit der Reunion agiert. Was ist von “Rock And Roll Party Cowboy” zu erwarten? Das Ding erklärt sich vom Titel selbst. Wenn es etwas Hervorstechendes gibt, dann der gelegentliche Falsettgesang von Justin Hawkins, auf den THE DARKNESS zum Auftakt nahezu verzichten.
Selbstironie und textlich immer ein gutes Stück drüber. „I Hate Myself“ macht vom Titel mehr her als von der Musik. Rock And Roll der einfachen Bauart, radiotauglich und angepasst. Lediglich die Vocals von Hawkins lassen gelegentlich aufhorchen. Wenn es schmalzig oder schräg wird, dann richtig. Das akustische „Hot On My Tail“ klingt anders, aber am Ende zu schmalzig, als das die Nummer hervorzuheben wäre.
Ein paar AC/DC-Riffs vermischen sich mit Klavierklängen, garniert mit einer poppigen Ballade. THE DARKNESS liefern das erwartbare Material. Da hilft auch das punkig angehauchte „The Battle For Gadget Land“ nicht, um die Hörerschaft wirklich mitzureißen. Wer noch nicht bei einen der vorherigen Tracks zur Skip-Taste gegriffen hat, dürfte beim Countryausflug mit „Cold Hearted Woman” nur schwer der Versuchung widerstehen. Dass die Truppe passable Rocksongs kreieren kann, zeigt „Walking Through Fire“, wo Hawkins seinen Falsettgesang öfters durchblinzeln lässt.
THE DARKNESS liefern Alpträume für Metalfans
Es gibt bei bestimmten musikalischen Spielarten und Bands den Ausdruck „Love It Or Hate It“. Dieser Satz trifft ebenfalls auf THE DARKNESS zu. Ob die metallische Community die passende Adresse für „Dreams On Toast“ ist, ist mehr als nur zu Bezweifeln. Die Platte wirkt an vielen Stellen unausgegoren und unrund. Dazu suhlen sich die Herren in poppigen Gefilden, die bei Metalheads kaum auf Gegenliebe stoßen werden. Wer auf leicht konsumierbaren englischen Pop-Pub-Rock steht, kann die neue LP von THE DARKNESS antesten. Wer Glam Rock oder Hair Metal mag, greift bei zum Beispiel KISSIN’ DYNAMITE oder der aktuellen CRAZY LIXX zu. Für Hard-Rock-Fans gibt es mehr als genügend starke Alternativen, nicht nur in den 80ern und 90ern. Mit „Permission To Land“ befinden sich sogar THE DARKNESS selbst in der langen Liste.
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