Lange Zeit war es ruhig um die Supergroup THE DAMNED THINGS. Neun Jahre nach dem Debütalbum „Ironiclast“ meldete die Band sich Anfang des Jahres mit der Single „Cells“ und erneuerter Bandbesetzung zurück. ALKALINE TRIO-Bassist Dan Andriano ersetzt EVERY TIME I DIEs Josh Newton. Für VOLBEAT-Gitarrist Rob Caggiano springt FALL OUT BOY-Klampfer Joe Trohman ein. Dessen Bandkollege Andy Hurley sitzt weiterhin am Schlagzeug und auch Scott Ian und Sänger Keith Buckley sind immer noch dabei. Die neue Platte verspricht „High Crimes“.
THE DAMNED THINGS folgen einer klaren Richtung
Die bereits bekannte Single gibt die Marschrichtung der Platte gut vor: Auf „High Crimes“ spielen THE DAMNED THINGS über weite Strecken sehr melodischen Hardrock mit gelegentlichen Schlenkern in Richtung Hardcore und Punk. Handwerklich ist das selbstverständlich alles sauber inszeniert, hier sind schließlich Vollprofis am Werk.
Am klaren Sound gibt’s wenig zu meckern. Alle Instrumente bekommen im Mix ihren Raum. Auch wirkt hier nichts nachträglich aufgeplustert. Stattdessen tönt „High Crimes“ angenehm natürlich aus den Boxen. Die Musiker harmonieren trotz ihrer zum Teil sehr unterschiedlichen Hauptbands gut miteinander und der Spaß, den sie bei den Aufnahmen gehabt haben müssen, ist zu jederzeit spürbar.
„High Crimes“ hat Hobbycharakter
Doch genau in dieser Tatsache liegt der Hund begraben, denn THE DAMNED THINGS klingen eben wie das Hobbynebenprojekt abgeklärter Musiker, die schon lange im Geschäft sind. Ein Song wie „Carry A Brick“ wartet zwar mit einem durchaus griffigen Refrain sowie einem coolen Gitarrensolo auf. Wirklich nachhaltigen Eindruck machen aber selbst diese positiven Ausnahmen kaum.
Somit krankt es bei „High Crimes“ an genau derselben Stelle, wie bei vielen Supergroups. Die dargebotenen Songs sind allesamt ganz nett, für Fans der Beteiligten vielleicht sogar ein wenig mehr als das. Doch am Ende steht immer noch die Frage im Raum, warum diese aus reiner Lust und Laune heraus entstandenen Songs unbedingt das Licht der Welt erblicken mussten. Eine Antwort darauf bleiben THE DAMNED THINGS nämlich bis zum Schluss schuldig.
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