THE DAMNED, britische Punks der ersten Stunde, New Waver und Gothic-Rock-Vorreiter, veröffentlichen mit „Black Is The Night“ eine Werkschau, die recht großspurig als „The Definitive Collection“ ausgewiesen wird – und demnach die 45 Compilations, die es laut Discogs bislang gegeben hat, in ihre Schranken weist. Nun denn. Immerhin kommt die neue Zusammenstellung als Digipak-Doppeldecker daher und enthält neben 39 Tracks eine liebevolle Gestaltung mit zahlreichen Fotos aus den Archiven sowie umfangreiche Linernotes und beispielsweise eine Übersicht über alle Line-Ups.
THE DAMNED sind Punks der ersten Stunde, New Waver und Gothic-Rock-Vorreiter
Natürlich kann man über die Tracklist diskutieren, aber die größten Hits sind vertreten. Insgesamt wäre das Jammern auf hohem Niveau, denn die enthaltenen Stücke zeigen, dass Sänger David Vanian, Gitarrist und Bassist Captain Sensible und der ursprüngliche Gitarrist Brian James (auf den ersten beiden Alben, später bei THE LORDS OF THE NEW CHURCH aktiv) ziemlich vielseitige und begnadete Songwriter mit einem guten Gespür für Melodien und Hooks sind (die beispielsweise beim über 17-minütigen „Curtain Call“ auch vor progressiven Songstrukturen nicht zurückschrecken).
„Black Is The Night“ ist eine kurzweilige und umfangreiche Werkschau
Der neu aufgenommene Titeltrack ist nicht unbedingt ein zusätzlicher Kaufanreiz für „Black Is The Night – The Definitive Collection“, aber das in einigen Quellen angedrohte Remastering kein Hinderungsgrund: Wenn da irgendwo am Sound geschraubt wurde, dann tatsächlich sehr moderat. Wer also einen Blick zurück auf die Punk-Urzeit, aber eben über den guten alten Drei-Akkord-Punk hinaus werfen möchte, und wer einfach über zweieinhalb Stunden mit guter Rockmusik unterhalten werden möchte, ist bei THE DAMNED und der vorliegenden Compilation an der richtigen Adresse.
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