Cult,the - Beyond Good and Evil
Alchemist 
Nein, jenseits von Gut und Böse ist diese Altherrenkombo noch lange nicht! Obwohl in ganz und gar kein Freund dieser ganzen Reunion-Geschichten bin, muß ich THE CULT zugestehen, daß sie es mit „Beyond Good And Evil“ wider erwarten geschafft haben, nochmals den Geist von „Sonic Temple“ einzufangen und in einem zeitgemäßen Gewand zu präsentieren. Songs wie „Edie“ (Ciao Baby), „Sweet Soul Sister“ oder „Sun King“ waren seiner Zeit die ideale Beschallung für feucht-fröhliche Abende in unserer damaligen Stammkneipe, der Soundtrack für die kleinen menschlichen Triumphe, Tragödien, Eroberungen und Verluste in unserer Gemeinschaft, oft im Bewußtsein ob der Unsterblichkeit mancher Augenblicke.
„Sonic Temple“ repräsentierte für mich einfach Freiheit pur, cooler, klischeefreier Rock mit einem leichten Hang zur Schwermut, voll versteckter Sehnsüchte. Und genau hier knüpfen THE CULT mit dem Übersong „True Believers“, dem melancholischen „Nico“ oder den aggressiveren „War (The Process)“ oder „American Gothic“, einem Song über MARYLIN MANSON, wieder an. Dabei klingen sie im Vergleich zu anderen Ex-Heroen alles andere als angestaubt oder verlieren sich in unnötig schwülstigen Balladen, hier triff genau das Gegenteil zu, die Herren Duffy und Astbury haben in ihrer letzten Zankperiode offensichtlich derartige viele Ideen angehäuft, daß „Beyond Good And Evil“ vor Spielfreude, Härte, Elan und guter, origineller Songs strotzt. Nach dem letzten THE-HELLACOPTERS-Machtwerk der ideale Nachfolger fürs Auto!
Die beste Cultscheibe! Auch beim x-ten Mal durchhören ein Genuss!