The Crooked Whispers - Funeral Blues

Die passionierten kalifornischen Horror-Doomer THE CROOKED WHISPERS bringen mit „Funeral Blues“ den Nachfolger zum Debütalbum „Satanic Melodies“ (2020). Es hatte sich bereits durch das seitdem veröffentlichte Trio aus Single, EP und Split angedeutet: Musikalisch bleiben THE CROOKED WHISPERS dem Debütalbum treu.

Wie, kein Post-Prog-Rock? THE CROOKED WHISPHERS verändern sich nicht

Auch inhaltlich orientierten sich THE CROOKED WHISPERS wie bisher an der klassischen Ausstrahlung alter Horror-Filme und B-Movies. In Summe sollte von „Funeral Blues“ also nicht die ganz große Prog-Post-Melange erwartet werden. Der simpel schiebende Proto-Doom mit leichter Sludge-Schlagseite bestätigt dies unmittelbar. Die Stimme von Anthony Gaglia schlägt dabei zugleich die Brücke zur inhaltlichen Ausrichtung, „Why don’t you come down here“ dürfte eine gängige Assoziation der eher hohen Stimmlage sein.

Dabei muss natürlich sogleich Folgendes klargestellt werden: Der Gesang ist die Achillesferse von „Funeral Blues“. Denn während die Instrumentenfraktion grundsolide durch zwar nicht neue, aber nett dargebotene Gitarrenriffs schleift, wirkt der Gesang gequetscht und kraftlos.

Zudem ist der Band aus Kalifornien seit dem Debütalbum ein wenig die kompositorische Finesse verloren gegangen. Das abschließende „Bed Of Bones“ mag dafür der beste Beweis sein, denn die Qualität dieses Stücks liegt auf dem Niveau des Debütalbums, während zahlreiche andere Songs des Albums deutlich dagegen abfallen. Der etwas dumpfe Sound des Albums fügt sich dann als letztes Puzzleteil in den eher mäßigen Gesamteindruck ein.

Ist „Funeral Blues“ nur ein mittelmäßiges Album?

Ja, diese Frage muss klar bejaht werden. Dennoch, wer auf atmosphärische Mid-Tempo-Schieber steht und sich auch vom Gesang nicht sofort abschrecken lässt, wird für „Funeral Blues“ vielleicht sogar ein oder zwei Pünktchen hinzurechnen können. Mehr dürfte aber auch mit absoluter Doom-Brille  für „Funeral Blues“ am Ende des Tages nicht drin sein.