The Crawling - All Of This For Nothing

Review

Das nordirische Trio THE CRAWLING begeht den Herbst mit einer melancholischen Packung aus schwerem Death-Doom, wobei die Betonung auch beim dritten Album der Band aus Lisburn klar auf dem toten Sektor des Subgenres liegt. Mit fast zehn Jahren Bandgeschichte sind drei komplette Albumveröffentlichungen kein schlechter Schnitt, spiegeln aber gut wider, dass es sich hier nicht um die langsamste und inaktivste Band im Sektor handelt.

All Of This For Nothing – nostalgischer Herbstspaziergang

„All Of This For Nothing“ ist für Kenner der Materie sicher nach den ersten beiden Alben keine große Überraschung, da THE CRAWLING ihren Stil eher perfektioniert haben, als sich stilistisch stark weiterzuentwickeln oder gar zu wandeln. Die Einflüsse sind schwer zu überhören und so wird man auch auf dieser Platte von Anfang an stark an alte MY DYING BRIDE, ANATHEMA und vor allem PARADISE LOST erinnert. Der Opener „March Of The Worm“ klingt wie ein reaktivierter growlender Old Nick Holmes auf „No Hope In Sight“: Diese Assoziation im Verlaufe des Albums abzulegen, ist schwierig, schier unmöglich und wenn die Band anfängt, „As The Flower Withers“-schwere Leads zu verbraten, ist der nostalgische Herbstspaziergang in die anfänglichen Neunziger zwar schön, aber sehr vorhersehbar.

Auch wenn sich THE CRAWLING hörbar um Abwechslung bemühen, fällt es ihnen durch die exerzierte Spielart schwer sich aus dem Schatten ihrer Einflüsse zu lösen. Selbst mit coolen, cleanen Passagen („Bound To The Negative“) oder mit abwechslungsreichen Gesangsvariationen („Thy Nazerene“), führen alle Wege spätestens in den eingängigen, harten Riffs wieder zu den Ursprüngen, die die Band frenetisch lebt, nicht unbedingt kopiert, aber dabei doch viel Individualität einbüßt.

THE CRAWLING – keine Hoffnung in Sicht

„All Of This For Nothing“ ist ein Album, das Hörerinnen und Hörer mit in die Vergangenheit nimmt. Die Platte ist gut produziert, aber keineswegs modern. Dem Gesamtbild schadet das wenig, aber insgesamt verliert man mit jeder Rotation an Charme und reaktiviert hier eher den Impuls, die Plattensammlung nach den Originalen zu durchforsten und einen echten Streifzug in die Anfangstage des britischen Death-Doom zu unternehmen, als sich der Diskografie von THE CRAWLING zu widmen.

04.09.2023

- perfection is the end of everything -

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