The Contortionist - Exoplanet
Review
„Exoplanet“, ein wahrhaft zeitgenössischer Titel für eine Platte, hat man doch erst vor ein paar Wochen mit ‚Gliese 581 g‘ einen solchen gefunden, der als sog. Goldilocks-Planet in einer habitablen Zone um sein Gestirn kreist. So erdähnlich, wie die Astronomen ihn vermuten, sieht auch der Planet auf dem Cover des Albums aus. Was aber hat dieses spannende, wissenschaftliche Thema mit Körperakrobaten (= Kontorsionisten) zu tun?
Vielleicht ist es eine Anspielungen auf die neuesten Verbiegungen, die die Herrschaften aus Indianapolis auf den Saiten veranstalten. Das neu gestaltete Logo kündigt es schon an: Wo vormals noch ziemlich reinrassiger Death-/Metalcore zu hören war, beweist die Band Mut zur Reife, und hat zu den üblichen Genrezutaten eine ganze Schippe Einflüsse dazugepackt. Wütender Gesang zwischen bellenden Shouts und Deathgrowls gibt es immer noch, ebenso die obligatorischen Breakdowns, doch mittendrin werden die Coreakrobaten immer wieder von progressiven Anflügen gepackt. Überraschende Breaks, Tempiwechsel und polyrhythmische Spielereien, gepaart mit vertrautem Stakkatoriffing lassen schnell an technische Death Metal Bands wie CRYPTOPSY oder THE PLASMARIFLE denken, während der proglastige Teil unbeirrt Richtung ION DISSONANCE (light version) und MESHUGGAH zielt (vor allem bei „Vessel“, wo man diesen mehrstimmigen Flüstergesang übernommen hat).
„Exoplanet“ fängt zunächst wie eine übliche Core-Platte an – davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Lässt man das Album erstmal auf sich einwirken, entdeckt man nämlich die vielen atmosphärischen Parts, akustische Passagen, weitläufige Arrangemants („Oscillator“) und stimmungsvolle Interludien („Axiom“). Das könnte durchaus die ganze Zeit so gehen, denn das THE CONTORTIONIST diese größtenteils core-freie Spielart auch auf längere Distanz durchhalten, zeigen sie schön mit der Abschlußtrilogie „Exoplanet I-III“. Vielleicht auf dem nächsten Album…
The Contortionist - Exoplanet
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Modern Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 48:14 |
Release | |
Label | Good Fight Music |