Ein in ganz furchtbarem Englisch von engelsgleicher weiblicher Stimme vorgetragenes Intro lässt bereits schlimmste Befürchtungen aufkommen, und spätestens nach dem ersten Song fühlt man sich bestätigt. Diese Italiener versuchen sich an hasserfülltem, melodiebefreiten Hardcore, den sie hin und wieder mit dem komplexen Anspruch von THE DILLINGER ESCAPE PLAN würzen wollen und präsentieren mit ihrem Album „Dusk Over The Nation“ ein Werk, das lediglich durch die ganz interessanten Gitarrenriffs einen Ansatz von Relevanz aufweisen kann. Ansonsten bleibt es zwar über die volle Distanz wütend und ballernd, allerdings musikalisch vollkommen unspannend. Der Sänger trägt mit seinem fürchterlich hilflos auf aggressiv getrimmten Organ seinen Teil zur Belanglosigkeit des Materials bei, und auch bei der Frage nach der Zielgruppe gehen THE CONFLITTO einen zu wenig eindeutigen Weg: Hardcore-Fans werden vom Versuch der Progressivität abgeschreckt, und CONVERGE-Anhänger werden kurz über die seltsamen, aber zu inkonsequenten Experimente lachen und sich dann wieder den Originalen zuwenden, die mit ihrer Musik wirklich aufrütteln und Grenzen überschreiten.
Die gute Produktion und das stete Bemühen reichen nicht aus, um „Dusk Over The Nations“ zu einem für irgendwen essentiellen Release zu machen. Lediglich diejenigen, die den gesamten Underground nach neuen Bands abgrasen, die für sich in Anspruch nehmen, zur neuen, intelligenten Generation anspruchsvoller Lärmkinder zu gehören, werden sich unter Umständen davon ansprechen lassen.
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