Als die neue “Queen of Metal“ wird die Frau hinter der Band THE COMMANDER-IN-CHIEF von einschlägigen Medien angepriesen. Mit der EP “Battle For The Mind“ will die 21-jährige Frontröhre, die sich selbst “The Commander“ nennt, diesen Vorschusslorbeeren gerecht werden. Dabei übernimmt sie selbst, ganz Commander, den Gesang und die Gitarre, den Viersaiter bedient Lance Morrisson und die Drums Hans Mencho.
Musikalisch überzeugt die Platte größtenteils mit straight vorpreschenden Songstrukturen und einer Menge Energie, die vor allem beim Opener “Dropout“, „You’re So Crazy“ oder auch beim Titeltrack heraussticht. Vor allem Riffs und Soli punkten während der gesamten Spielzeit der EP und zeigen, dass der Commander eine große Portion musikalisches Talent besitzt. Auch den Soldaten am Bass und hinter dem Drumkit ist keine Befehlsverweigerung vorzuwerfen und so ergibt sich ein energiegeladener Hard Rock-Sound, dem wohl jeder Headbanger etwas abgewinnen kann. Der Gesang der 21- jährigen weckt unweigerlich Gedanken an eine light-Version von Ex-NIGHTWISH-Frontröhre Tarja Turunen, kann aber leider nicht mit der exzellenten Instrumentalisierung mithalten und muss hier als entscheidender Kritikpunkt angeführt werden. Vor allem die Stimmfarbe an sich und das fast permanente Singen in höheren Tonlagen, was wohl der Opern-Ausbildung der Vokalistin geschuldet ist, nervt auf Dauer gewaltig. Noch dazu kommt, dass der Gesang teilweise ein wenig chaotisch und hektisch arrangiert wirkt und man ab und an das Gefühl nicht los wird, dass er bald komplett von den Instrumenten übertönt wird. Und dann ist da noch die Coverversion von “Paranoid“. Generell scheiden sich bei Neuinterpretationen solcher Klassiker die Geister: Für die einen ist es eine adäquate Würdigung einer Band, für die anderen schlicht Blasphemie. Die Version auf “Battle For The Mind“ hat auf jeden Fall einen ordentlichen Bumms, allerdings zerstört auch hier der Gesang wieder den Gesamteindruck. Somit werden wohl nicht nur BLACK SABBATH-Die Hard-Fans daran keine Freude haben.
Summa Summarum ist “Battle For The Mind“ sicher keine schlechte EP, die musikalisch durchaus Akzente setzt und zu überzeugen weiß. Der Gesamteindruck der Platte wird aber fast ausschließlich vom Gesang verschlechtert. Die unnötige Coverversion tut ihr übriges. Leute, die über den Gesang hinwegsehen können, sollten der Platte vielleicht eine Chance geben, doch ich kann das leider nicht und so geht sie mir schon nach kurzer Zeit ziemlich auf den Wecker.
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