The Cold Existence - Sombre Gates

Review

(Melodic) Black/Death Metal der etwas anderen Art präsentieren uns THE COLD EXISTENCE aus Göteborg mit ihrem zweiten Album, namens „Sombre Gates“.

Der Ausdruck ‚der etwas anderen Art‘ bezieht sich dabei auf die Mischung, die uns die vier Herren hiermit vorsetzen. Man stelle sich einfach vor, NILE, AT THE GATES, HYPOCRISY, neuere BEHEMOTH und KATAKLYSM hätten sich unter DISSECTION-Vorsitz zusammengefunden um die Weltherrschaft an sich zu reißen!
Nein? Zu reißerisch? Na gut, belassen wir es einfach bei einem ‚zusammen arbeiten‘.
DISSECTION sind bei diesem Werk wirklich allgegenwärtig und bilden sozusagen die Grundsubstanz, auf (oder doch eher über?) der sich alles zusammenbraut. Tatsache ist: Es wird uns auf „Sombre Gates“ von Groove-, über rollende Double-Bass- bis hin zu Prügelteilen und Blastbeats alles vorgesetzt, was das Metal-Herz begehrt. Kredenzt wird das Ganze mit ägyptisch/orientalisch anmutenden Melodien a la NILE, Hymnen und epischen Melodien a la HYPOCRISY und DISSECTION und Uptempo-Riffing a la AT THE GATES – um nur ein paar der Anteile genauer zu nennen. An manchen Stellen gibt es sogar noch das eine oder andere Filmzitat zu finden.

Aber gehen wir weiter zum Klang der Scheibe.
Die Abmischung kommt modern, satt und gleichzeitig doch auch räudig daher. Glatt geschliffen ist anders, die so entstandenen Ecken und Kanten unterstreichen die Stimmung der Lieder umso mehr. Eine klasse Leistung, die Andy LaRocque von KING DIAMOND da wieder mal vollbracht hat.

Alles schön und gut, die Scheibe hätte sicher acht Punkte verdient, wenn.. Ja, wenn da nicht die wirklich extreme Länge wäre. Damit hat man sich ein kleines Eigentor geschossen.
Letzten Endes verliert diese mitreißende Mischung auf Dauer an Fahrt und man gewöhnt sich zu sehr an den Blick aus dem rasenden Zug. Eine dreiviertel Stunde dieser Mixtur hätte vollkommen ausgereicht, so wird man der schwedischen Leistung gegen Ende leider etwas überdrüssig.
Also bleibt es bei ’nur‘ sieben Punkten. Ich bin allerdings ganz sicher, dass wir in Zukunft von THE COLD EXISTENCE noch so einiges um die Ohren gehauen bekommen. Mit „Sombre Gates“ haben sie bewiesen, dass sie gehörig was auf dem Kasten haben und es wird ganz bestimmt nicht das letzte Lebenszeichen von diesem schwedischen Vierer gewesen sein.

25.04.2009
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