The CNK - Ultraviolence Über Alles - Übercharged Edition

Nachdem „L’Hymne à la Joie“ vor zwei Jahren offensichtlich herzlich von den Fans empfangen wurde, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Debütalbum der Franzosen eine Neuauflage erfährt. Ursprünglich ist es 2002 auf dem kleinen frz. Label Kodiak Records veröffentlicht wurden, aber das damals noch als Count Nosferatu Kommando agierende Projekt hatte keine Möglichkeiten, das Album live zu präsentieren, und auch das Label verabschiedete sich wenig später. Mit der Neuauflage endet also nun die Durststrecke für die Fans, die das lange ausverkaufte Debüt ergattern wollten.

Auf „Ultraviolence Über Alles“ sind noch leichte Spuren zu hören, die vom Beginn als Industrial Black Metal Projekt zeugen, das meiste davon ist aber zugunsten einer reinen Industrial- bzw. Electro-Ausrichtung gewichen.
Wie auch der Nachfolger strotzt das Album nur mit Effekten, teilweise hart an der Grenze der Überlastung. THE CNK haben genau auf diese Wirkung abgezielt, möglichst bis ins Extreme zu gehen, auch wenn der Gesamteindruck gar nicht so extrem oder gar abschreckend ist. Die acht Originalstücke sind trotz ihres stark synthetischen Sounds sehr unkompliziert und eingängig, durchaus clubtauglich. Stampfend und martialisch geben sich THE CNK, und setzen bei ihrer Art der Provokation voll auf ihre eigenen Texte und Instrumentation, ohne in Sampleorgien zu verfallen. Orchestrales und Monumentales wie beim Nachfolger hört man hier allerdings noch nicht. Für ein Album, welches sich anno 2002 im Electro-Metal positionierte, bietet „Ultraviolence“ leider auch kaum Überraschungsmomente oder echte Hits.

Die „übercharged edition“ wurde nun mit einigen eigenwillige Coverversionen und Remixen bereichert, die sich zwischen Indie-Rock und Electro/EBM bewegen. Als Gäste im Klub verzeichnen die Franzosen LOWER 48, TAMTRUM, MOMIE, HERRSCHAFT, HELEL, BLACKRAIN, VARSOVIE und HIV+. HELEL bringt verständlicherweise am stärksten den Black Metal zurück, während LOWER 48 mit seiner Indie-Rockvariante von „Political Police“ für das wohl ungewöhnlichste Cover in diesem Kontext sorgt.

Wer bisher auf der Suche nach diesem Album war, kann bei diesem Doppelpack bedenkenlos zugreifen, aber auch jene Fans, die bisher nur den Nachfolger kennen, können mit dem schicken Digipak eigentlich kaum etwas falsch machen.

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