Der Groschen fiel mit „Ultraviolence Über Alles“. So hieß das 2002 veröffentlichte Debüt der Franzosen von CNK, damals noch Count Nosferatu Kommando, heutzutage Cosa Nostra Klub. An mehr als den Albumtitel konnte ich mich jedoch beim besten Willen nicht erinnern. Fünf Jahre sind vergangen und The CNK fahren fort mit ihrer zynischen Reflektion über den ganz normalen Wahnsinn der modernen Welt. Der Grund für die lange Auszeit war Frontmann Hreidmarr, der sich zwischenzeitlich bei ANOREXIA NERVOSA herumtrieb. Nachdem er sein Schaffen dort für beendet erklärte, wurde der Klub wieder belebt und neun Hymnen an die Freude im Drudenhaus Studio geschmiedet.
Die „Ode an die Freude“ ist ein überdeutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, was den Hörer auf dem Album erwartet: Stampfender, aber dennoch leicht bekömmlicher Industrial Metal, mit allerlei elektronischen Effekten aufgewertet, aufbauend auf klassischen Operneinlagen. Das sind einerseits orchestrale Zwischenspiele und andererseits Chorgesang aus stolzer Männerkehle. Diese Verbindung der kreativen Kräfte und Wirkungen orchestraler Werke (z.B. von Orff oder Beethoven) mit Industrial funktioniert, wenn sie so gut ausgeführt wird, wie von CNK oder auch STURMGEIST, der auf „Meister Mephisto“ ja ein ganz ähnliches Konzept verfolgte – nicht zu vergessen die Altmeister von LAIBACH, die hier mit einem ganz dicken Ausrufezeichen gewürdigt werden sollen.
Hier geht’s in Uniform auf die Bühne und zum Marschieren auf die Straße. „L’Hymne À La Joie“ glänzt durch eine fette und klare Produktion, Songs mit Groove, Theatralik und eingängigen Melodien. Wer also zu orchestralem Industrial die Rübe schwingen möchte, sollte mal in dieses Album reinhören. Ich wünsche beste Unterhaltung im Klub!
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