The Circle - Of Awakening

Mit ihrem ersten Album “Metamorphosis“ haben die selbsternannten Art-Metaller von THE CIRCLE rund um Ex-WINTERSUN Gitarristen Asim Searah sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Jetzt sind sie mit dem nächsten Album “Of Awakening“ zurück, das wie schon das Debüt einem festen Konzept folgt und den Hörer auf eine innere Reise durch Egoismus, Verzweiflung und Selbsthass mitnimmt, um am Ende hoffentlich die Katharsis zu erreichen.

THE CIRCLE gewinnen Professionalität und verlieren Pathetik

Mit “Ruins, My Dying World” startet das Album mit einer schwermütigen, gespenstischen Atmosphäre, um kurz darauf in Blastbeats und Screams von Searah zu eskalieren, die gleichzeitig melodisch und heavy sind. Dabei finden THE CIRCLE im Bezug auf Tempo und auch auf Stimmung eine gute Mischung aus harschen, wütenden Vocals und dem melodischeren Chorus.

Fast nahtlos geht der Opener des Albums in den Titeltrack “Of Awakening“ über, das direkt mit Nachdruck losknüppelt und vor Selbsthass und beginnendem Erwachen nur so trieft. Für diesen Song haben THE CIRCLE sich zusätzlich Unterstützung von Tim Charles von NE OBLIVISCARIS geholt, dessen Violinen-Solo die ersten Gefühle von Melancholie, aber auch von Hoffnung im Hörer erweckt.

Diese Transition setzt sich im Laufe des Albums nach und nach fort, sodass mit jedem Lied, das sich dem Ende des Konzepts und somit der potenziellen Selbsterkenntnis nähert, mehr melodische und melancholische Elemente eingebaut werden. Sowohl die Streicher als auch die auf der zweiten Hälfte des Albums eingebauten Klargesang-Passagen bauen Stück für Stück die Geschichte und Atmosphäre des Albums auf und haben im Vergleich zum Debüt deutlich an Affektiertheit und Pathetik verloren.

“Of Awakening“ bringt trotz kurzer Spieldauer viel Inhalt

THE CIRCLE haben in den zwei Jahren seit ihrem Debüt deutlich an Tempo und Dynamik, aber vor allem an Professionalität gewonnen. Mit einer Spiellänge von etwas mehr als einer halben Stunde ist “Of Awakening“ ein sehr kurzes Album, das dafür aber erstaunlich viel mitbringt; starke Melodien, ein schlüssiges Konzept mit passenden Übergängen und vor allem eine dichte Atmosphäre. Wer THE CIRCLE nach dem Erstling schon abgeschrieben hatte, sollte den Art-Metallern mit “Of Awakening“ unbedingt noch eine Chance geben.