So verrückt muss man erst mal sein: Jemand ist ein so großer Fan, dass er im Alleingang ein Tributalbum auf die Beine stellt und dieses auch noch Weltweit vertreibt. Hut ab! In unserem Falle handelt es sich um einen gewissen Jim Collins, der Gary Numan so toll findet, dass er diesen riesigen Aufwand nicht scheut. Das Ergebnis dieser übernatürlichen Vergötterung eines Pop-Helden hat sogar „sektenähnliche“ Ausmaße: der gute Mann gründet „The Church Of Gary Numan“. Nun denn. Genug des Vorgeplänkels, schließlich interessiert uns die Musik. Auch diese ist nicht von schlechten Eltern. Die CD ist fett produziert und sauber eingespielt, wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Ein-Mann-Projekt handelt, also alle Instrumente und Gesang von ein und derselben Person zu Magnetbande gebracht wurden. Außerdem ist Jim Collins um eine große stilistische Breite bei der Interpretation der Songs bemüht. So beginnt die CD ziemlich rockig mit „Joe The Waiter“ oder „Cars“ und schlägt mit „Stories“ in Kraftwerk-naiven Synthiepop um. Des weiteren werden die Stile vermischt, dass kein Auge mehr trocken bleibt; von Dark-Wave-böse bis Lagerfeuer-Schmuseklampfe ist alles dabei. Somit dürfte „A Dark Celebration“ nicht nur für Gary Numan Fans eine interessante Sache sein. Mir persönlich stößt nach einiger Zeit angesichts meiner Unkenntnis der Originalsongs und des somit fehlenden kulthaftigen Blickwinkels die musikalische Durchschnittlichkeit insgesamt negativ auf. Besonders das Schlusslicht „Cars (Jazz Mix)“ entpuppt sich als derber Reinfall und hat mit seinen absolut billigen Sequenzerkeyboards rein gar nichts mit Jazz zu tun. Zwar hat Jim Collins alles selbst gespielt, noch mal Applaus an dieser Stelle, aber dafür ist eigentlich nichts so richtig toll, was dieses Machwerk über den Status eines Insidertipps heben könnte.
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