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The Casualties - Resistance

Review

Nach drei Jahren Abstinenz legen die Street-Punks von THE CASUALTIES mit „Resistance“ das bereits achte Studio-Album in ihrer über zwanzig Jahre dauernden Karriere vor. Obwohl man sich seit Jahren mit Ausverkauf-Vorwürfen rumschlagen muss gehen die Jungs rund um Frontmann Jorge weiter unbeirrt ihren Weg, die Haare stehen steil, die Gitarren sind voll verzerrt und der Feind ist schnell ausgemacht.

Bei den 15 Tracks, die sich allesamt im Uptempo-Bereich bewegen und die mit rotzigen Riffs und einer sehr großen Portion Rock´n´Roll daher kommen, geht es meistens um die Beschissenheit der Dinge an sich, sei es die Polizei, der Staat, die Moral oder die Entwicklung der Menschen. Punk halt. So ganz ernst kann ich das aber nicht nehmen, denn auch wenn ich mich nicht um „Mainstream“ oder „Kommerz“ schere, sich als beinharte Punks zu verkaufen und dann mit einer ganzen Merch-Armada, durchgestylter Facebook- und Myspace-Site auf Promo-Kreuzzug zu gehen wirkt irgendwie unauthentisch. Bliebe eben nur noch die rein musikalische Seite in Betracht zu ziehen, und die ist solide und hat durchaus ihre Momente. Es geht von Anfang an mit einem Wahnsinns-Tempo zur Sache, Sänger Jorge bewegt sich irgendwo zwischen Lemmy Kilmister und Johnny Rotten, immer angepisst und sehr rauchig, das hat aber durchaus seinen Charme. Ansonsten gibt es neben viel Geschredder und Gebolze auch durchaus melodische Momente, der Refrain vom Titeltrack „Resistance“ oder „Always Walk Alone“ hat schon was, vor allem dann wenn die Gang-Shouts vermehrt zum Einsatz kommen.

Ein Problem bekommen THE CASUALTIES dann aber wieder mit der Menge der dargebotenen Tracks, irgendwie denkt man spätestens nach zehn Songs dass es jetzt doch wohl mal zum Ende kommen könnte, aber die ständigen Wiederholung in den 15 Nummern machen es einem  nicht gerade leicht, sich aufmerksam bis zum Ende zu kämpfen. „Resistance“ ist also ein grundsolides, nett gemachtes Punk-Album, mehr aber auch nicht. Fans werden ihren Gefallen daran finden und wer nicht genug bekommen kann vom rauhen New Yorker Sound ist hier bestimmt gut aufgehoben.

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29.08.2012

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1 Kommentar zu The Casualties - Resistance

  1. Bluttaufe sagt:

    Kommerz hin oder her THE CASUALTIES machen das was sie seit jeher am besten konnten: knackigen HC-Punk. Klar wundert man sich warum das Teil bei Season Of Mist erschienen ist. Wobei, die schwedischen Crusties DRILLER KILLER waren auch bei Osmose.
    Verglichen mit frühen Tagen wie zu „For The Punx“ Zeiten, sind THE CASUALTIES um einiges gereift und bringen mittlerweile eindeutig mehr Abwechslung in die Songs. Abwechslung ist ja im lupenreinen HC-Punk Genre kaum möglich und so wie viele frühere Vertreter des Knüppel-Punks werden Grenzen ausgelotet und überschritten.
    THE CASUALTIES mixen ihren klassischen HC-Punk ausnahmsweise nicht mit Thrash Metal sondern mit einem ordentlichen Schuss MOTÖRHEAD. Im Vergleich zum schwächeren Vorgänger „We Are All We Have“ findet man hier auch ausufernde Solos wieder.
    Auch wenn der Hype Sticker auf der CD-Hülle von Metal/Punk Kings spricht…metallisch klingt hier nichts.
    Und ugly Jorge klingt nach allem aber weder nach Lemmy noch Herr Rotten.

    Besser als der Vorgänger aber eben kein klassischer HC-Punk bzw. ein kleiner Stilbruch zum bisherigen Schaffen. Zudem hatten THE CASUALTIES damals mit „Under Attack“ von 2006 die Messlatte sehr hoch gesteckt. Aber dennoch ein recht gutes kurzweiliges Album.

    8/10