The Cardigans - Super Extra Gravity

Review

Die rauchige, ebenso mit heiserem Timbre wie auch mit verführerischer Rafinesse aufwartende Stimme von Sängerin Nina Persson ist eines der Markenzeichen von den Schweden THE CARDIGANS. Dazu mischt die Band Indie- und Alternativerock und ein paar Countryelemente. „Super Extra Gravity“, im letzten Jahr erschienen, ist wieder ein sehr einheitlich anmutender Trip in die angenehm ruhigen Gestaden des Rocks geworden.

„Losing A Friend“ stimmt nachdenklich, diese wehmütige Grundstimmung, getragen von Ninas ausdrucksstarker Stimme. „Godspell“ ist dann bereits ein melodischer Sommerrocker, der hier bereits einigen bekannt sein dürfte. Der Refrain geht einem nicht aus dem Ohr, sehr geschickt gemacht, diese vertonte Leichtigkeit eines Frühlingswindes. Mit „Drip Drop Teardrop“ folgt noch ein Hit, eigentlich recht einfach strukturierte, jedoch äußerst homogene Songs, die THE CARDIGANS uns hier präsentieren. Kitsch und Bombast sucht man hier vergebens. Eher könnte man sagen: kompositorisch aufs wesentliche reduziert, dafür immer mit diesem traurigen Unterton versehen, spärlich, jedoch sehr wirkungsvoll instrumentiert. „Drip Drop Teardrop“ hat diesen trocken schlagenden Rhythmus, eine wummernde Basslinie, ein Fave des Albums, ganz klar.

Mit „Overload“ wirds noch melancholischer, akustische ruhige Klänge ertönen, der Text lässig von Nina gehaucht; wenn man solche Sängerinnen hört, wird einem auch klar, wie enervierend oft das Trällerelsenmäßige der Gothicladies stimmen muss. „I Need Some Fine Wine And You, You Need To Be Nicer“ (netter Titel übrigens) ist noch so ein Ohrwurm sondergleichen, ein guter natürlich. Mit „Don’t Blame Your Daughter (Diamonds)“ wirds wieder wehmütig. Und „Little Black Cloud“ erinnert an die friedlichen Siebziger-Songs, auch sehr gelungen, diese Gitarrenlinie.

Ein weiteres Highlight hören wir mit „In The Round“, toll, diese schwebenden („Hotel California“-)Gitarrenlicks, diese CD ist wirklich wie aus einem Guß, unterhaltsam auf sehr hohem Niveau. Und so geht das auch weiter. Ob nun das ruhige, großartige, mit effektivem Bass und einfallsreichem Gitarren-Groove aufwartende „Holy Love“, das gutgelaunte „Good Morning Joan“, „And Then You Kissed Me II“ (mit SUSAN VEGA-Vibes) oder die drei Bonustracks, immer bleibt uns diese swingende lässige Atmosphäre erhalten. Für Anhänger von Altmeistern wie den DOORS oder Indie-Stoff nach Art der CEASARS, THE GATHERING oder THE GOOD, THE BAD AND THE QUEEN u.a.: hier habt ihr noch etwas sehr feines.

20.08.2007
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