Callous Daoboys, the - Celebrity Therapist
Patrick Olbrich
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THE CALLOUS DAOBOYS sind eine sechsköpfige Truppe aus Atlanta, Georgia, und haben sich auf das eigene Banner geschrieben, mit Mathcore eine etwas in den Hintergrund gerückte Stilart aufleben zu lassen. Tatsächlich sind mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN im Jahr 2017 die Schubladenvorreiter mit dem großen Knall „Dissociation“ von der Bühne gegangen. Gleichermaßen war die Releasedichte, beziehungsweise die Reichweite vergleichbarer Platten und Bands gefühlt etwas größer. Schade eigentlich. Nimmt man sich „Celebrity Therapist“ an, so arbeiten die Amis durchaus die Vorzüge heraus und brauen einen irrwitzigen Cocktail aus antagonistischen Einflüssen, der am Ende doch schmeckt.
„Celebrity Therapist“ zeigt wahnsinnigen Vocal-Facettenreichtum
„Violent Astrology (fka Solar Plexus Clown Glider)“ beginnt mit vermeintlichem Random-Chaos, dissonanten Gitarren und vertontem Wahnsinn. Schon im zweiten Teil des Openers wird allerdings der unglaubliche Facettenreichtum von Sänger Carson Pace deutlich, der sich nicht nur die Seele aus dem Leib schreien kann, sondern auch eine wahnsinnig gute Zigarren-Röhre wie Arnim Teutoburg-Weiß von den BEATSTEAKS draufhat. THE CALLOUS DAOBOYS treffen zumeist den Zeitpunkt, den im Mathcore viele verpassen: Den richtigen Moment für den Ausstieg aus ziellosem Chaos zu finden und den Hörer zu erden. Das klappt auf „Celebrity Therapist“ nicht immer, aber häufig.
Bei „Title Track“ gesellen sich zur wirklich bärenstarken Stimme von Pace auch noch ein paar weibliche Vocals dazu und markieren den vielleicht aufgeräumtesten Song auf dem aktuellen Album. „Field Sobriety Practice“ erinnert mit seinem partiellem Ghettoblaster-Riffing und dem dazugehörigen Sprechgesang ein wenig an Hip-Hop oder Rap und das abschließende cheesy „Star Baby“ schießt den Vogel an verrückten Einflüssen ab. Man höre sich den Abschluss des Albums an (Violine!) und erinnere sich an den ehemaligen WWE-Wrestler Val Venis, wie er sein weißes Handtuch um seinen ölbeschmierten Körper streift. Hello Ladies!
Hello Ladies!
THE CALLOUS DAOBOYS haben auf „Celebrity Therapist“ unheimlich gute Ideen und setzen diese in einem Meer aus Chaos und musikalischem Wahnsinn auch zum großen Teil gut um. Insbesondere wenn die Truppe den metallischen Tellerrand beinahe vollständig verlässt, läuft die Band zur Hochform auf. Es klingt fast schon irrsinnig, dies gegenüber einem Mathcore-Album dieser Ausführung zu sagen, doch Jungs und Mädels, ihr hättet tatsächlich noch einen Schritt mutiger sein dürfen!
Geiles Ding! Füllt etwas das Loch welches DEP hinterlassen haben. Bin gespannt ob die ihren Wahnsinn noch weiter auf die Spitze treiben können