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Ist gruselig, gell? Dauert aber bestimmt nicht lange, da entdecken auch ProSieben und Konsorten vollends das Marktpotential der Metaller… und dann gibt’s zu jedem Album die passenden Klingeltöne aus der Werbung… Games aufs Handy… scheußlich… Solange wir noch ohne Handy so ganz unbehelligt die Sau rauslassen dürfen, sind THE BURNING dazu recht gut angetan.
Wer mal wieder zu Katharsiszwecken gediegen zu brutalen Grooves ausrasten will, kann eigentlich bedenkenlos zugreifen. Hier darf man keine große Abwechslung erwarten, ebenso wenig ausgeklügeltes Songwriting bei jedem Song; dafür gibt es ganz heftig in ILLDISPOSED- und MACHINE HEAD-Manier auf die Glocke! Fast ausschließlich im Dampfwalzentempo pflügen die vier Dänen durchs Unterholz. Es regiert der Grooooove! Zu den unwiderstehlichen Schlägen der Snare-Peitsche muss man sich ganz unweigerlich bewegen und so steht der Spaßfaktor der Scheibe ganz außer Frage. Zwar entkommt der Shouter dem Prädikat 08/15 nicht, doch ist er technisch voll auf der Höhe und vermag ebenso überzeugend zu krakeelen wie böse zu grunzen. Klampfen und Schlachtzeug sind druckvoll produziert, aber das sollte in diesem Genre ohnehin selbstverständlich sein.
Neben den ansprechenden Groove-Monstern sind auch einige flottere Uptempo-Songs dabei, die auf Moshpits eine starke Einheiz- und Beschleunigungswirkung ausüben dürften. Die wenigen melodischen Einsprengsel lockern die Platte auf, sind aber nicht zwingend dazu geeignet, Ohrwürmer zu züchten. Dem in der Info heraufbeschworenen Flächenbrand ist zwar mit einem geschickt gelegten Gegenfeuer leicht beizukommen, doch lodert der wohl spätestens beim zweiten Album wieder mächtig auf… und es ist dann vielleicht wesentlich schwerer, der Lage Herr zu werden. Hierzu wären nur eine höhere Anzahl nachhaltigerer Songs vonnöten.
THE BURNING sind überdies ein weiterer Beleg dafür, dass dänischer Metal zurzeit der unverbrauchteste aus Skandinavien ist. Frisch und erfrischend!
So was hat man doch ganz gerne auffem Handy!
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