The Burning - Hail The Horde

Review

Non-stop auf die Glocke, Midtempo-Gewalze, Aggression, irrsinniger Gesang und unglaublich fette Grooves – das ist der Stoff, aus dem die Dänen THE BURNING seit Anbeginn ihre Alben stricken. Und das ist genau der Stoff, der live richtig heftig rüberkommt – ohne große Umwege direkt in die Fresse! Wie sagte Kollege Audaron einst überspitzt: „Hier darf man keine große Abwechslung erwarten, ebenso wenig ausgeklügeltes Songwriting bei jedem Song“.

Na, so ganz stimmt das natürlich nicht: THE BURNING mögen mit ihrem groovigen Hardcore-Thrash von progressiven Klängen einen ebenso großen Abstand halten wie Lemmy von einem Glas Wasser, und Bassist Thue Møller und Drummer Toby Høst mögen die Devise des „weniger ist mehr“ vollends verinnerlicht haben. Aber die vier Jungs sind nicht bloße Handwerker, denn unter dem selbst auferlegten Mantel der Einfachheit verstecken sich durchaus trickreiche Arrangements. Und Neugitarrist Alex The Kid spielt genau das, was die Situation erfordert.

Womit wir bereits mittendrin in „Hail The Horde“ sind: Das dritte Album der Dänen ist eine ziemlich runde Sache geworden. Ein Dutzend Songs, die wahlweise ins Ohr oder in die Nackenmuskulatur gehen – oder beides. Einmal mehr unterstreicht dieses Album die Liveambitionen der Truppe: Im Mittelpunkt steht der Groove, auch wenn sich im Mittelteil der CD mit „Swing The Pendulum“ und „Wolfmoon“ zwei düstere Stücke befinden. Ersteres geht als direkter Nachfolger von „Eight-Legged Omen“ durch, auch wenn sich hier der größte Unterschied zu „Rewakening“ zeigt: Sänger Johnny Haven spart diesmal Erdbebengrunzer komplett aus und brüllt sich in ungefähr derselben Tonlage durch alle Songs. Schade eigentlich, aber immerhin haben die Dänen mit Søren Nico Andersen (ARTILLERY) und Scott und Björn Jensen von DAWN OF DEMISE prominente Unterstützung für die Vocals bekommen.

„Hail The Horde“ ist somit weniger düster als das Vorgängeralbum und hält ein paar Extreme weniger parat. Dafür sind die Songs eingängig wie Sau, fett produziert und fies groovend. THE BURNING verstehen sich auf spannende Songs und einen gesunden Aggressionspegel – eigentlich genau der richtige Stoff aus dem Staate Dänemark, wo ILLDISPOSED eine kreative Pause eingelegt haben und VOLBEAT zum Liebling der Massen aufgestiegen sind.

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09.10.2010

- Dreaming in Red -

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