Nachdem die schwedische Szene in Sachen Rock’n’Roll mehr oder weniger abgedankt hat, bringt mittlerweile der deutsche Markt einige hochkarätige Rotzrockkapellen an den Start. Dazu gehören auch die fränkischen THE BULLET MONKS, die sich live schon einen guten Namen erspielen konnten und nun mit „Weapons Of Mass Destruction“ auch albumtechnisch die Szene bereichern. Napalm Records schlugen bei den Erlangern zu und diese danken es mit einem gutklassigen Debütalbum.
Nicht nur der Albumtitel klingt ein wenig un-Rock’n’Rollig, auch musikalisch sind die Jungs recht open-minded unterwegs. In ihre rotzige Wundertüte packen sie u.a. auch eine minimale Dosis Metal (was natürlich gleich an VOLBEAT denken lässt) sowie eine schöne Ladung Blues-Rock a la BOOZED. Dennoch – in erster Linie ist „Weapons Of Mass Destruction“ ein schnoddriges Durchdrehalbum der früheren GLUECIFER-Machart, welches man ohne großes Nachdenken in vollen Zügen genießen kann. Flotte Nummern wie der Albumopener „No Gain Just Pain“, „Canned Insanity“ oder „Never Be A Wannabe“ schreien geradezu nach breitbeinigem Rock’n’Roll-Posing und guter Laune. Gerne werden aber auch Uptempo-Geschrammel mit gesetzteren Blues-Parts vermischt, um für mehr Abwechslung zu sorgen und das etwas aus dem Rahmen fallende „I Am“ überrascht gar mit leicht thrashigen Riffs und deutlichem Metal-Einschlag. Mit Tyler Voxx hat man zudem einen charismatischen, talentierten Fronter im Portfolio, der – sofern er über die notwendigen Entertainerqualitäten verfügt – jedes Publikum mit ins Delirium reißen können sollte.
Die „Weapons Of Mass Destruction“ kommen schnell auf den Punkt, der Spaßfaktor ist entsprechend hoch, die Scheibe bietet schlicht perfekte Unterhaltung. Noch fehlt vielleicht ein wenig das gewisse Etwas oder von mir aus auch ein richtiger Hit; Luft nach oben ist also durchaus noch vorhanden. Dennoch ein guter Einstand.
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