The Bronx Casket Co. - Antihero

Review

THE BRONX CASKET CO. sind bekanntlich das Nebenprojekt von OVERKILLs DD Verni , mit welchem er sich in Sachen Gothic und Doom Metal sowie Southern Rock austoben kann. Bisher war der Erfolg nicht allzu groß, und ich fürchte daran wird sich auch mit Album Nummer 4 namens „Antihero“ nicht allzu viel ändern.

Grundsätzlich ist das, was uns DD da vorsetzt, wirklich nicht von schlechten Eltern. Nachwievor frönt Herr Verni mit seinem zweiten Spielzeug und der Mannschaft Jack Frost (u. a. SEVEN WITCHES), Rob Pallotta (MIND ERASER) sowie Charlie Calv, der altbekannten wilden Mischung, wie wir sie seit dem selbstbetitelten Debütalbum von 1999 kennen. Neu ist hingegen, dass DD selbst singt. Und das macht er gar nicht mal so schlecht. Ein großer Sangeskünstler ist er nicht, dafür ist seine Stimme ein wenig zu eindimensional, doch passt es durchaus gut zur Musik. Diese zeigt sich leider wieder ein wenig zu sehr zwischen den Stühlen. Purer Gothic ist es nicht, Doom auch nicht, wenngleich von beidem etwas enthalten ist. Der Southernrock blitzt hier und da mal durch, im Grunde ist es aber straighter Metal/Rock mit wirklich ausgefeilten Gitarrensoli (eingespielt von SYMPHONY X Gitarrist Michael Romeo), solidem Rhythmus-Gerüst und reichlich Keyboard-Einsatz.

Was mir an den Stücken, welche technisch versiert absolut sauber gespielt wurden, fehlt, ist der richtige Biss, die Ecken und Kanten, das besondere Etwas. Natürlich haben Songs wie „Antihero“ oder „Bonesaw“ einen dicken, sich permanent wiederholenden Refrain, aber wirklich vom Hocker hauen tun sie mich dennoch nicht. Aufhorchen lassen „I Am No One“ mit seinem erdigen Groove oder „Memphis Scargrow“, welches etwas an DOWN erinnert. Weniger gelungen ist dann die leicht industrialisierte Gothic-Nummer „Sally“ mit seiner lasziv-gehauchten weiblicher Stimme mit Gestöhne im zweiten Drittel, könnte so ähnlich auch von ROB ZOMBIE stammen. In eine ähnliche Richtung geht das folgende „I Never Loved You Anyway“. So verhält es sich auch mit den eingespielten Coverversionen, von QUEEN wurde „Death On Two Legs“ aufgenommen, zwar schön aggressiv und technisch gut gezockt, aber das Original bleibt in Sachen Stimmung eben unerreicht, und eine belanglose Version von „My Way“, welche man vielleicht mit 10 Bier im Kopf mitgröhlen mag.

Produziert wurde von Jacob Hanson (u. a. VOLLBEAT, MAROON), welcher „Antihero“ einen druckvollen und transparenten Sound verschafft hat.

Unterm Strich bleibt „Antihero“ ein technisch absolut einwandfrei eingespieltes Album, dessen stilistisch stark pendelnde Songs zwischen gut und weniger gelungen liegen. Leicht überdurchschnittlich, mehr ist „Antihero“ wirklich nicht. Keine Heldentat also, schade!

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14.02.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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