THE BRONX sind die Band, die bisher nur selbstbetitelte Alben veröffentlicht hat. Wer hätte gedacht, dass das überhaupt erlaubt ist? Wenn der Sinn gerade mal nicht nach energetischem Punk Rock steht, nimmt man in LA kurzerhand eben ein weiteres Mariachi-Album unter dem Banner MARIACHI EL BRONX auf. Das ist irgendwie für sich genommen alles schon hochsympathisch. Und das Schönste ist, dass THE BRONX bei all ihrer Umtriebigkeit immer Spaß vermitteln und kontinuierlich Qualität liefern.
THE BRONX beherrschen ihre Palette
„The Bronx VI“ macht da überhaupt keine Ausnahme. Statt auf einem innovativen Titel liegt der Fokus einmal mehr auf dem Artwork von Gitarrist Joby Ford. Dem sehr visuellen und gesamtkünstlerischen Ansatz folgend, erscheint auch jeder der elf Titel von Album Nummer sechs zusätzlich als limitierte, von handverlesenen Künstlern gestaltete 7-Inch.
Musikalisch bleibt vor allem ein Personalwechsel an den Drums zu vermerken. Für den langjährigen QUEENS OF THE STONE AGE-Drummer Joey Castillo ist „VI“ das Studiodebüt bei THE BRONX. Wie nicht anders zu erwarten, fügt dieser sich äußerst souverän ein und verleiht jedem der elf neuen Songs genau den Drive, nach dem sie verlangen.
Ihre Palette beherrschen THE BRONX dabei blind: „Superbloom“ und „Curb Feelers“ zelebrieren melodischen Westküsten-Hardcore mit viel Tempo, Spaß und vor allem Mitgröhl-Potential. Bei „Breaking News“ klingt sogar die Bay-Area-Thrash-Szene durch. Musikalisch und in Zeilen wie „Breaking news: nobody cares if you die.“
Gitarrenmusik mit Leidenschaft, Neugier und der gewissen Punk-Attitüde
„Watering The Well“ und „Jack Of All Trades“ schwitzen hingegen die große Hard Rock- und Glam-Vergangenheit der City of Angels rund um GUNS N’ROSES und MÖTLEY CRÜE aus. Midtempo, saftig-sonnige Gitarren und kleinere Solo-Ausflüge inklusive.
Diese diversen, aber komplett homogen und schlüssig verarbeiteten Einflüsse sind die Zutaten für ein im besten Sinne komplettes und rundes Rock-Album. Am Ende ist es Gitarrenmusik mit Leidenschaft, Neugier und der gewissen Punk-Attitüde, die Dinge einfach selbst anzupacken. Nicht mehr und nicht weniger brauchen THE BRONX auf ihrem sechsten Album, um in diesem Feld mal wieder keine Wünsche offen zu lassen.
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