Manuel Mijalkovski, diesen Namen sollte man sich merken. Nein, nicht weil er in seinem musikalischen Schaffen etwas weltbewegendes, gar epochales gezaubert hat, sondern allein wegen seinem unglaublichen Engagement. Der gute Mann hat die Organisation „Children of the Night“ ins Leben gerufen, welche Kindern in Not hilft. Zitat:“ Kindern muss geholfen werden, denn sie können nichts für die Umstände, in denen sie aufwachsen müssen“.
Was das alles mit THE BOYSCOUT zu tun hat? Nun, Manuel Mijalkovski ist THE BOYSCOUT, denn immerhin schreibt und produziert er die Songs in Eigenregie. Und seine erste Veröffentlichung „Biker’s Feeling“ steht ganz im Zeichen seiner Organisation, denn 50 Cent vom Verkaufspreis der Single gehen an „Children of the Night“. Wie es der Titel suggeriert richtet sich sein Aufruf vor allem an die Biker-Szene, nicht umsonst heisst es auf dem Cover „Bikers – Hand in hand for children“.
Fällt euch was auf? Genau, ich habe noch kein Wort über die Mucke verloren. Und das hat leider auch einen guten Grund. Denn so lobenswert die Pläne und der Idealismus auch sind, so ernüchternd ist die Tatsache, dass „Biker’s Feeling“ vom musikalischen her einfach nur lasch und ohne pfiff an mir vorbeiplätschert. Der Titelsong ist in drei Versionen vertreten, die sich aber gegenseitig nicht viel nehmen. Der Radio Edit und die Album Version klingen sich viel zu ähnlich, die Karaoke Version ist ebenso überflüssig. Wenigstens ist der Song an sich nicht wirklich schlecht, ein simpler, rockiger Partysong der sicher auf der Bühne eines kleinen Strassenfestes für Begeisterung und gute Laune sorgen kann. Nach dem ersten Durchlauf hat man den Song verinnerlicht, spätestens nach dem Dritten aber schon genug von dem Standardgeplärre.
Dazu gesellen sich noch die Ballade „If it can’t be love“, übrigens ein PRETTY MAIDS Cover, und „Children of the Night“, welcher ähnlich leicht gestrickt und auf Ohrwurmcharakter produziert wurde und in die gleiche Kerbe schlägt wie der Titelsong. Die beiden Songs können aber auch nicht vertuschen, dass die gesamte Scheibe zwar „ganz nett“ und 100% radiotauglich ist, aber wegen den Standardstrukturen viel zu schnell langweilig wird.
Doch auch wenn hier nur grobes Mittelmaß herrscht, sollte man der Scheibe aufgrund des guten Zwecks zumindest eine Chance geben. Auf der Bandpage gibt es jedenfalls ein paar Samples zum anhören, vielleicht sagt dem Ein oder Anderen die Musik mehr zu. Auf, auf!
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