Mal wieder scheint der Alternative Rock als Beliebigkeitsgenre rauszukommen, wenn man „unterschiedliche Musikvorlieben“, sprich Rock, Punk und Metal und den Willen, ein Album rauszubringen, mischt.
Das erste Album von THE BOOTS ist weder besonders gut noch abgrundtief schlecht; im besten Fall routiniert, im schlechtesten aber belanglos. Die Südtiroler verstehen durchaus Stücke zu schreiben, die abwechslungsreich sind und ein Eigenleben entwickeln, scheitern aber (banalerweise) daran, das auch packend rüberzubringen. Abgesehen davon, dass die etwas flotteren Stücke ein arg beschränktes Spektrum an Gitarrenmelodien aufweisen, dass der Sänger eine Lässigkeit an den Tag legen will, die glaubhaft zu vermitteln ihm nicht so recht gelingen will und dem Album gerade dann das eine oder andere Bein stellt, wenn es besonders mitreißen will: Die Band muss sich ganz sicher nicht nachsagen lassen, irgendeinem bestimmten Vorbild mit Scheuklappen hinterherzurennen und abzukupfern, wo es nur geht. Beinahe alles hat man aber so oder so ähnlich schonmal gehört, häufig auch besser. THE BOOTS hören gerade an derjenigen Grenze auf, die den Übergang von einem bloßen Produkt des Genres mit allen seinen beiläufigen Melodien und standardisierten Elementen zur wirklich eigenständigen Musik markiert.
Spielfreude legt die Band ganz sicher ebenso wie Ehrgeiz an den Tag, was beispielsweise das Titelstück deutlich beweist. Das allein reicht zwar leider noch nicht, lässt aber zumindest auf künftige Inspirationen hoffen . Man muss zugeben, dass „This Is Not A Test“ bei oberflächlicher Betrachtung nicht besonders negativ auffallen würde, wahrscheinlich würde es sogar als recht gefällig und auf keinen Fall nervtötend durchgehen, aber hinter der Fassade allgemein bekannter Zitate aus dem Genre verbirgt sich nichts, das ein Gefühl von Mehr vermittelte.
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