The Bloodline - We Are One

Review

Bei THE BLOODLINE und ihrem Debüt „We Are One“ dauert es nicht lange, bis man vermutet, dass das Quartett aus den Vereinigten Staaten kommt. THE BLOODLINE klingen einfach so amerikanisch, wie eine Band nur amerikanisch klingen kann. Und tatsächlich kommen die Herren aus Chicago, Illinois. Das Riffing, der Gesang, die Hooks, die Lyrics, die Grooves, die fette Produktion, das Pathos – das alles schreit einfach US-Metal.

THE BLOODLINE – die im Übrigen DIRGE WITHIN beerbt haben – spielen also typisch amerikanischen Metal und lassen keinen Raum für Schnitzer. „We Are One“ ist quasi eine testosterongeladene, moderne Spielweise des Stadionrock. Dieser besteht aus Elementen des modernen Metals – vor allem Metalcore – und vielen melodischen und hymnischen Passagen. Das ganze passt gut zusammen und sorgt das ein oder andere Mal dafür, dass die Fäuste nach oben schnellen und die Birne dazu im Takt kreist. THE BLOODLINE treten mit ihrem druckvollen Sound Euren Hintern in Form, Zeit zum Hinsetzen bleibt da kaum. Den qualitativen Zenit erreichen die Amerikaner mit dem stampfenden „With Fire (Comes Absolution)“, bei dem man einfach mitbangen muss. Zudem werden die Songs mit beachtlicher Perfektion dargeboten. Wie gesagt: Platz für Fehlerchen bleibt kaum. Das ist an sich wunderbar, wenn eine Band – noch dazu eine solche, die gerade im Begriff ist, ihr Debüt an den Mann zu bringen – derart professionell miteinander harmoniert.

Allerdings könnten THE BLOODLINE noch etwas abwechslungsreicher zu Werke gehen. Das Album ist wirklich fett, kann der Konkurrenz aber nicht immer ganz das Wasser reichen. Ein echter Gewaltausbruch beispielsweise hätte sich inmitten des Albums ziemlich gut gemacht. Das ist allerdings angesichts der Qualität der Platte eine Spitzfindigkeit, da „We Are One“ einiges an Hits zu bieten hat: Das oben erwähnte „With Fire (Comes Absolution)“ ist das Highlight der Scheibe, aber auch der Titelsong, „Dead & Buried“ und „Destroyer“ können überzeugen.

„We Are One“ ist ein gelungener Einstand, lässt aber noch etwas Luft nach oben. THE BLOODLINE sollten vielleicht mal versuchen, nicht nur nach USA zu klingen. Ein Blick über den Atlantik – wahlweise auch woanders hin – könnte dem Sound des Vierers aus Chicago nur gut tun. Trotzdem ist das Potential da und wurde auch umgesetzt. THE BLOODLINE haben den Nerv zwischen Härte und Melodie ziemlich gut getroffen. Nun geht es darum, den Bandsound zu erweitern und auszubauen. Reinhören schadet definitiv nicht.

Einen Eindruck verschaffen könnt Ihr Euch hier.

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11.05.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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