Kein Cover

The Blackest Album - An Industrial Tribute To Metallica

Review

So langsam wird diese ganze Tribute-Sache zu einer richtigen Krankheit. Immer mehr Alben auf denen gecovert, gemixt und verwurstet wird was eigentlich schon existierte dringen auf den Markt. Dabei werden oftmals zwar immer stilähnliche Bands gecovert, doch so langsam wurde von allen existenten Bands schon mal von irgendwem irgendwann irgendwas gecovert, so daß selbst die letzte Dorfcombo schon eine Track auf einem dieser Tributzollungen stehen hat. Man muß sich also neue Gebiete erschließen. Aber halt, da hatten doch mal so ein paar Krautrocker eine gute Idee…die jagten nämlich vor ein paar Jährchen Metallica durch den Fleischwolf und machten daraus eine rechte fette Elektrosache, was damals noch eine absolutes Novum war.

Und wenn schon nicht mal mehr die Herren Multimillionäre höchstpersönlich davor zurückschrecken, ihren Krempel remixen zu lassen, warum sollte man dann nicht mal Elektro/Gitarren-Industrial Formationen an das Material der größenwahnsinnigen Vier lassen? Gesagt, getan. Hier nehmen sich mir meist recht unbekannte Bands irgendeinem Liedchen von Metallica an. Die Tracks im einzelnen:
Den Anfang machen Apoptygma Berzerk, die es schaffen „Nothing Else Matters“ noch poppiger zu machen, so daß es fast schon wieder überzogen klingt. So richtig schön schleimig, mit Frauenstimme im Refrain, scheint man Metallica zeigen zu wollen, daß sie ruhig noch einen Schritt hätten weiter gehen können – wenn schon poppig, dann aber richtig! Netter und vor allem spaßiger Track, schön ruhig. Die Krupps durften nicht fehlen, kam die Idee doch eigentlich von ihnen (siehe oben). Sie machen aus „Battery“ eine richtig tanzbare Sache, was dem Lied neuen Schwung verleiht. „The Thing That Should Not Be“ von Spew geht in Ordnung, kommt teilweise richtig aggressiv, Hellsau greifen mir für „Master of Puppets“ etwas zu sehr in die Techno-Dance Kiste und nerven dadurch stellenweise ein wenig. Sie erhalten allerdings den das-Lied-kenn-ich-nicht-aber-das-Riff-kommt-mir-bekannt-vor Bonus und klingen damit definitiv nicht nach dem Original. Trotzdem nichts für ruhige Gemüter. Auch „Damage Inc“ von Razed In Black hätte etwas origineller ausfallen können, einfach nervigen Techno unter das Hauptriff zu mixen ist wirklich nicht gerade einfallsreich. Ob Abaddon of Venom wirklich DER Abaddon von Venom ist weiß ich nicht, sein Cover von „Whiplash“ hätte er sich allerdings sparen können, da klangen Metallica doch etwas untergrundiger und besser. Netter Versuch… Die Godheads kommen dann zum ersten mal auf dieser CD ohne Gitarrensamples aus und machen so aus „Wherever I May Roam“ einen reinen Elektrosong, der zwar ganz nett klingt, aber irgendwie doch etwas Tiefe vermissen läßt.
Noch mal „Nothing Else Matters“, wieder eine recht interessante Interpretation von The Element. Eine sehr relaxte Sache, auch ohne Gitarren, jedoch mit dem gewissen Etwas, das auch schon Apoptygma Berzerk in diesen Song einarbeiteten. Guter Track. Auch „The Thing That Should Not Be“ wurde nochmal bedacht. Carbon machen ihre Sache ja ganz gut, aber auch hier fehlt der rechte Mut etwas Anderes zu machen. Ein mit viel Elektro und Verzerrer angereichter Remix von „The Thing That Should Not Be“, mehr kam dabei leider nicht heraus. Bimingham 6 hingegen haben diesen Mut und machen aus „Seek And Destroy“ eine richtig nette Club-Nummer mit Captain Future Feeling. Spürbar hat es diesen Jungs hier richtig Spaß gemacht, den Track auseinander zu nehmen und wieder zusammen zu schrauben. Witzig… In Strict Confidence gehört wohl zu den bekannteren Namen auf dieser Compilation und die Band wird ihrer Rolle auch gerecht. Aus „Sad But True“ wird eine minimalistische EBM Nummer, die ohne Probleme auf eigenen Füßen stehen könnte und auch bei den etwas skeptischeren Fans der Band Gefallen finden dürfte. Recht unspektakulär bildet dann La Honda Militia den Abschluß. „Battery“ wurde ja schon verbraten und diese Instrumental Version hier ist nicht gerade mitreissend.

Fazit: Einige gute Songs und recht viel überdurchschnittliches machen diese CD besonders für Fans der hier vertretenen Bands und für offene Metallica Freaks interessant. Ich bezweifele aber, daß beinharte Fans diese „Vergehen“ an ihren Lieblingen verzeihen werden und werden somit diese Veröffentlichung meiden wie der Teufel das Weihwasser. Ich finde hier allerdings einige kurzweilige Stücke und muß sagen, daß ich mir die ganze Sache schlimmer vorgestellt hatte. Man sollte das Ganze sicherlich auch nicht so furchtbar ernst nehmen…

12.01.1999

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1 Kommentar zu The Blackest Album - An Industrial Tribute To Metallica

  1. samedi sagt:

    Nicht das was der name verspricht(blackest)! Nicht wircklich gelungen!

    3/10