Reine Mädchenbands haben auch in Zeiten der Emanzipation noch immer etwas Reizvolles an sich, erst recht wenn sie E-Gitarren in die Hand nehmen. Schon sieht man sich von scharfen Frauen in den Bann gezogen, mit denen man einen 45-minütigen Rausch erleben möchte, voller Temperament, Tränen, Freuden, Rundungen, Ecken und Kanten – Rock’n’Roll, Baby. Doch dann kommen schwarze Schafe ins Bild und trampeln einfach darüber. Aus der Traum.
Die noch recht junge Kölner Formation THE BLACK SHEEP präsentiert auf ihrem Debüt alles, was ein Debüt farblos erscheinen lässt: Ein glattgebügelter Pop/Rock-Konsens mit angezogener Handbremse. Die Produktion klingt professionell, die Bandmitglieder wissen, wie sie ihre Instrumente zu spielen haben, die Sängerin klingt sicher am Mikro, auch wenn die relativ dünn abgemischte Stimme jeglichen Wiedererkennungswert vermissen lässt. Doch wenn es ans eingemachte geht, der eigentlichen Songqualität, dem gewissen Alleinstellungsmerkmal, plätschert das Material vor sich hin. Es wird mal wieder deutlich, wie schwer es ist, gute Pop/Rock Lieder zu schreiben.
Der Opener „You Can’t Push Me“ – einer der wenigen Songs, den die Band nicht selbst geschrieben hat – bietet noch einen eingängigen Refrain und Abwechslung im Aufbau, so wie einige andere Songs, die immer irgendwie irgend etwas zu bieten haben, aber fast nie eine eigene Identität. Dass „solide“ und „auf Nummer sicher“ bei der heutigen Flut an Veröffentlichungen einfach zu kurz greift, dürfte auch der letzte verstanden haben.
Und so summieren sich wenig packende Songs, die immer wieder zwischen Uptempo-Nummern und Balladen umherpendeln, zu „Not Part Of The Deal“, das im Kern eine anscheinend wenig anspruchsvolle Zielgruppe zwischen 12 und 17 bedienen sollen, übrigens auch durch sehr klischeehafte Texte, die genau in diese Kerbe schlagen. Sicher hat diese noch junge und ambitionierte Band viel Herzblut in ihr Album gesteckt, doch um es mit dem Zitat eines ehemaligen Bundeskanzlers zu halten: Entscheidend ist, was hinten rauskommt…oder: wie’s die Plattenfirma richten wird.
Boa nochn alter Sack! 45 min rausch hast du doch seit 20 Jahren nicht gehabt!! Nie von gehört aber nach deine Besprechung muss die CD gut sein!! Pop ist geil!!