The Black League - Man´s Ruin Revisited

Review

Die Finnen schlagen wieder mal zu: „The Black League“ haben ein neues Album, das auf den Titel „Man’s ruin revisited“ hört, unter dem Motto „Play loud or don’t fucking play at all“ läuft und alles gewidmet ist, die „ihre Seelen verkauft und ihre Leben für den Rock’n’roll ruiniert haben“. Das in Verbindung mit dem Titel der Platte drückt eigentlich schon das aus, was einen erwartet: roher und ungeschliffener Rock mit tiefen, kehligen Vocals und einem gewissen Mich-kotzt-alles-an-Feeling. Vertont und auf den Silberling gepresst haben will die Band ihren (Achtung, Zitat!) „in-your-face rant’n’rave heavy duty rock’n’roll“ – da kann sich jetzt jeder drunter vorstellen was er will. Ich verrate gleich vorweg: „Man’s ruin revisited“ ist durchaus keine Scheibe für alles und jeden. Rocken können „The Black League“, das steht außer Zweifel, jedoch spielen sie sich teilweise eine dreiviertel Stunde lang am Hörer vorbei. Will heißen: der pöbelnde, schmutzige Rock ist zwar ganz nett, auf Dauer jedoch wohl für die meisten zu viel. Erst recht wenn so ziemlich jedes Lied nach dem gleichen Muster gestrickt ist (weshalb ich auch keinen einzelnen Song hervor heben werde) und in ähnlicher (!) Form bereits vor einigen Jahren bei Motörhead da war. Das klingt jetzt vielleicht abwertender als es gemeint ist: Frontmann Taneli Jarva grölt sich gekonnt die Seele aus dem Leib und auch die restlichen Musikanten wissen mit ihren Instrumenten umzugehen, was in einem guten, extrem gitarrenlastigen Sound resultiert, weshalb Gitarrenfans schon mal ein Öhrchen in die Scheibe riskieren können. Fazit: Alles in allem ist „Man’s ruin revisited“ ganz nett, aber nur für Fans dieser Stilrichtung uneingeschränkt zu empfehlen. Alle anderen sollten, wie dem eigentlich fast immer so ist, vor einem Kauf erst mal ausgiebig reinhören.

21.05.2004

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1 Kommentar zu The Black League - Man´s Ruin Revisited

  1. Anonymous sagt:

    Im Prinzip hab‘ ich eine Platte dieser Machart seit langem herbeigesehnt. Rock ‚N Roll pur! Dreckige Stimme, bluesige Soli im Zeitraffer bis zum abwinken, alles straight und glaubwürdig. Der Haken an der Sache: Es fehlen die Songs. Die Scheibe wirkt wie eine bessere Jamsession, und gute Hooks kann man an einer Hand abzählen. Ich hab‘ wirklich grosse Symphatien für diese Band und deren Stil, bin aber überzeugt, dass das auch viel besser geht.

    7/10