The Birthday Massacre - Pins And Needles

Review

Galerie mit 16 Bildern: The Birthday Massacre - Female Metal Voices Tour 2017

Das Geheimrezept aus eingängigem Synthie-Pop, Gothic-Elementen und einem fetten Industrialbrett geht mit „Pins And Needles“ erneut auf. Mehr noch: Das neue Material der Kanadier wirkt nicht nur ausgefeilter, reifer und in gewisser Weise auch leidenschaftlicher als alles, was die Band bisweilen veröffentlicht hat. Es enthält dieses ungeheure Suchtpotenzial, das man in Ansätzen bereits von den vorherigen Alben her kennt, und treibt dieses Erlebnis diesmal auf die Spitze. Einmal eingelegt ist der vierte Longplayer von THE BIRTHDAY MASSACRE einfach nicht mehr aus dem Player wegzudenken. Das Album rotiert seit Tagen ununterbrochen. Ermüdungserscheinungen sind völlig ausgeschlossen, obwohl sich die Songs ausnahmslos dank unwiderstehlicher Ohrwumqualität bereits nach einmaligem Hören in Gehör und Gedächtnis festsetzen.

An diesem Album – und das kann ich an dieser Stelle bereits vorweg nehmen – ist einfach nichts auszusetzen. Es gibt keine Ecken und Kanten, die Platte ist nicht rau und dreckig, sondern ein perfektes Album, sowohl in Sachen Songwriting als auch in klangtechnischer Hinsicht. Dafür sorgte auch Produzent David Ogilvie, der bereits durch seine Arbeiten mit MARYLIN MANSON („Antichrist Superstar“), NINE INCH NAILS („The Fragile“), MINISTRY („The Mind Is A Terrible Thing To Taste“) und vielen anderen einen legendären Status hat und einmal mehr beweißt, dass er seinen guten Ruf zurecht genießt. Textlich bedient das Sextett aus Toronto die immer größer werdende Fanschar wie gehabt, und lädt erneut auf eine Reise in ein zauberhaftes und so manches Mal auch morbides Märchenland ein, die man nicht verpassen sollte.

„Pins And Needles“ bietet alles: von hartgesottenen Industrialnummern („In The Dark“, „Pins And Needles“) über vertracktere Arrangements mit Hitcharakter („Sideways“, „Midnight“, „Sleep Walking“), hoch melodischen, verträumten Synthie-Pop-Rock-Hymnen („Always“, „Pale“, „Two Hearts“) bis hin zu intimen Balladen („Secret“). Dabei thront stets der verführerische, bisweilen umschmeichelnde, zuckersüsse Gesang von Sängerin Chibi über diesen einzigartigen Klanggebilden, die in einen violettfarbenen Rauschzustand versetzen, denen man sich einfach nicht mehr entziehen kann. „Pins And Needles“ ist ein von Anfang bis Ende begeisterndes Album, das nicht nur die eigenen vier Wände in ein wunderbares Traumland verwandelt, sondern auch die Tanzflächen jedes Szene-Clubs füllen wird.

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12.09.2010

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4 Kommentare zu The Birthday Massacre - Pins And Needles

  1. genki-x sagt:

    Das Album ist echt der Wahnsinn!

    Ich hätte gerne noch aus der Rezi gelesen wie du das Album im Verlgleich zum Walking With Strangers siehst? Mir kommts so vor als wurden manche Effekte kopiert bzw. verändert übernommen.

    9/10
  2. blackchest sagt:

    Im direkten Vergleich mit der "Walking With Strangers" hat "Pins And Needles" meiner Meinung nach ganz klar die Nase vorn. Es gibt einfach mehr von allem. Die "kopierten Effekte" zähle ich zu den Trademarks der Band und ich empfinde das (zugegeben, die Keys klingen hier und da durchaus wie auf den vorherigen Alben, oder bestimmte Ideen wurden erneut verwendet aber ausgebaut) in diesem Fall überhaupt nicht negativ.

  3. sickman sagt:

    Ich finde, dass eine Band ihre Trademarks behalten sollte. Veränderung ist gut, aber nicht zu weit weg bitte, denn dann wirkt es nicht mehr rund! Dieses Album ist verdammt gut, genau wie die Band und ihr Konzept! Hammerplatte!

    9/10
  4. bleak_divinity sagt:

    Die Platte gefällt mir ausgesprochen gut, mal eine gelungene Abwechslung zu den ganzen 08/15-Symphonic-Metal Bands. Die Melodien haben was verspieltes und dennoch ernstes. Die Synthies geben dem Sound seine ganz eigene Note – ich höre die CD wirklich immer wieder gern, vorallem In The Dark und Pale haben es mir angetan.

    8/10