The Binding - The Binding

Review

THE BINDING aus New Jersey/U.S.A. verschreiben sich einer Mischung aus modernem Metalcore der abgedrehten Variante und einer gehörigen Prise Mathcore, wobei die Grenzen zwischen beiden Subgenres mitunter fließend sind. Die Schublade ist im Endeffekt auch egal, denn die Musik auf der gleichnamigen EP „The Binding“ ist alles andere als einfach konsumierbar.

Vollkommen unüblich gehen die Amis zu Werke und bolzen, klotzen, sägen, raspeln, schreien, kreischen, brüllen, donnern, blasten und rumpeln sich alles aus dem Leib, was sie herausholen können. Absolut anstrengend und keineswegs für ein entspanntes, zweisames Vergnügen geeignet, strampeln sich THE BINDING durch ihre EP und hinterlassen eher offene Münder als befriedigte Metal-Seelen. Offene Münder nicht, weil die Musik so dermaßen genial ist, dass einem die Spucke weg bleibt, sondern eher aufgrund der Frage, die man sich hinterher stellt. Nämlich „was soll das“?

Nicht nur, dass THE BINDING sämtliche Regeln des Liedaufbaus ignorieren, nein, sie zersägen alles bis in kleinste Späne, was einigermaßen nach Lied klingen könnte. Unkonventionelle Herangehensweisen können durchaus erfrischend und sogar genial sein, aber dann muss auch Seele dahinter stecken und nicht nur willkürlicher Lärm. Lediglich Lied Nummer drei, ein Instrumental, tönt nach so etwas wie einem richtigen Song. Der Rest ist wildes Gehacke, Gekotze und Gerotze.

Ich weiß nicht, ob das nun die Musik ist, die man heutzutage allgemein als extrem bezeichnet, aber ich persönlich finde sie eher nervtötend als irgendwie überdimensional heftig. Da gehen mir Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder PSYOPUS weitaus mehr rein und besitzen meiner Meinung nach auch viel mehr Power in den Backen. Nur rumlärmen kann mittlerweile jede zweite Schüler-Combo, aber dazu noch ein echtes krankes Feeling verbreiten vermag nicht jeder. THE BINDING lassen mich diesbezüglich jedenfalls relativ kalt und können mich, mal abgesehen davon, dass vorliegende Tonkonserve nur eine EP ist, nur sehr kurz unterhalten. Wieder eine Veröffentlichung, die in der riesigen Summe der Konkurrenz untergehen wird. Allerdings zu recht.

Interessierte können sich die Scheibe für läppische 5,- $ direkt beim Label bestellen.

14.09.2007

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