The Austrasian Goat - The Austrasian Goat

Review

Also das nenne ich mal einen wirklich harten Brocken, den uns da THE AUSTRASIAN GOAT um die Ohren knallen! Doch zuerst einmal ein wenig zum Drumherum dieses Projektes. Austrasien war nicht nur der östliche Teil des Frankenreiches, welches auf dem Gebiet des heutigen östlichen Frankreichs, westlichen Deutschlands, Belgien, Luxemburg als auch den Niederlanden bestand, sondern auch meist ein selbstständiges Königreich mit Sitz in Metz. Im 9. Jahrhundert entstanden dann Frankreich und das Heilige Römische Reich, was später einmal Deutschland werden sollte. Soviel zur Geschichte.

THE AUSTRASIAN GOAT „feiern“ die kulturelle Eigenheit dieses Gebietes, fern jeglichen Nationalismus, mit ihrem sehr dunklen, überaus unbequemen, schlichten musikalischem Konzept zwischen Funeral Black Metal, Doom Metal und ein wenig Ambient. Das gleichnamige Debütalbum ist wirklich ein sehr kaltes Klanggebilde, fern jeglicher ausschmückender und schönender Anbiederungen, womit auch die zu erwartende Fanbase sehr gering ausfallen dürfte. Dichte, dissonante Töne, kriechende, monotone Riffs, schleppende Rhythmen, geringste Farbtupfer durch selten durchschimmernde Melodien, mal verzweifelt, mal hasserfüllt klingendes Gekeife sowie hier und da experimentelle Amient-Sounds als auch sphärische Keyboards sind die Zutaten dieses äußerst finsteren, unbequemen Albums. Innerhalb der eigentlich simplen Songs mit getragenen Arrangements passiert nicht allzu viel. Die Atmosphäre ist hierbei sehr trist, die Songs wirken manchmal sehr hypnotisch, an anderer Stelle hat man das Gefühl, gerade einem bedrohlichen Albtraum beizuwohnen, irgendwie herrscht aber immer eine gewisse Leere vor. Grimmiger, rhythmischer Schwarzstahl trifft auf apokalyptischen, noisigen, verstörenden Doom, ultra heavy, extrem langsam und rau mit einigen wenigen, epischen Momenten, unpoliert wie ein roher Diamant. Eine gewisse Nähe zu BLUT AUS NORD, LEVIATHAN und NORTT ist auf jeden Fall vorhanden.

Sicherlich wird es für viele sehr schwer werden, Zugang zur finsteren, musikalischen Welt von THE AUSTRASIAN GOAT zu finden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Platte schlecht ist, denn das genaue Gegenteil ist der Fall, und Anhänger der oben genannten Gruppen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren!

23.05.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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