The Arcane Order - Cult Of None

Review

Längere Zeit war es nun still um die dänischen Progressive-Metaller von THE ARCANE ORDER. Schließlich sind seit dem Release ihres Zweitlings “In The Wake Of Collisions“ mittlerweile sieben Jahre vergangen – eine stolze Zeit, in der sich vieles ändern kann, aber nicht muss wie “Cult Of None“, der neuste Streich der Truppe, zeigt. Demzufolge ist das Line-Up der Nordeuropäer über die Jahre komplett gleich geblieben, und auch die musikalische Ausrichtung deckt weiterhin ein ganzes Sammelsurium verschiedenster Spielarten des Extreme Metal ab.

Grundsätzlich dürften einige Side-Projekte der fünf Mitglieder etwas scharf angebraten und leicht extern gewürzt einen Braten ergeben, wie ihn THE ARCANE ORDER auch auf ihrem dritten Album servieren. Da schielen zweifellos die langen Jahre von Sänger Kasper Thomsen bei RAUNCHY (2004-2013) durch den Vorhang, aber auch der Spagat zwischen stark Synthie-orientierten Bands wie AMARANTHE und Böller-Vereinigungen wie PANZERCHRIST erscheint von der Grundausrichtung gar nicht so verkehrt. Das alles unter einen Hut zu bekommen, erfordert natürlich hinreichend Platz und Zeit, was sich die Band auf “Cult Of None“ auch nicht nehmen lässt.

Folglich wartet das kürzeste Stück der Scheibe, “Exo Reign“, immerhin noch mit etwas mehr als fünfminütiger Spielzeit auf, die meisten anderen gehen noch deutlich über diese Marke hinaus. Dabei beginnen THE ARCANE ORDER auch qualitativ so stark, dass man sogar ein sicheres Jahreshighlight in den Händen wähnt. Denn das bereits genannte “Exo Reign“ sowie der Opener “Reviver“ präsentieren sich als Vorzeigestücke vielschichtigen Extreme Metals, die trotz hoher Komplexität niemals die Bindung zu den Kompositionen verlieren.

Auch atmosphärisch schlägt das Paket zunächst mit voller Breitseite ein, denn das sphärische Element wirkungsvoll eingesetzter Synthie-Klänge funktioniert prächtig und absolut songdienlich, genauso wie THE ARCANE ORDER stets die Kurve hinsichtlich repetitiver Passagen kriegen und damit Eingängigkeit generieren. Leider schafft es “Cult Of None“ aber nicht, die hohe Messlatte auch im weiteren Verlauf der Platte aufrechtzuerhalten, sodass doch auch auf diesen Langspieler einige Füllminuten gewandert sind, denen es nicht gelingen will, sich im Ohr festzubeißen. Als Höhepunkt erscheint letztlich dann nochmals das ruhiger beginnende “Faith Eater“, das einmal mehr ein tolles Spiel mit Musik und atmosphärischer Aura präsentiert.

Wenn auch erneut nicht als Top-Titel, gelingt den Dänen nichtsdestotrotz auch im dritten Anlauf ein gutes Album, das durchaus großes Potential zum Wachstum hat.

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17.09.2015

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