THE AMORETTES lassen mit „Game On“ schon optisch keine Fragen offen: Drei adoleszente weibliche Schlägertypen in Chucks und Vans auf buntem Cover unter einem Logo, das frappierend an das der (THE) DONNAS erinnert. Die Baseballschläger des Trios könnten nicht näher an Zaunpfählen sein.
Die drei Schottinnen halten sich auf ihrem Debüt nicht mit IRGENDWELCHEM SCHEISS auf, sondern rocken. „Off Yer Rocka Recordings“ heißt ihr Label. Und „rocken“ ist hier tatsächlich auf seinen schweißtreibenden, offensiven Kern reduziert: einfache, klassische Riffs im Midtempo, energische Vocals, Gang Shouts aus dem Hinterhalt, Soli auf den Punkt. Fäuste geballt, Kinn gereckt, Haare geschüttelt.
Schwestern im Geiste aktuell: HEAVY TIGER, davor: THE DONNAS, davor: JOAN JETT und GIRLSCHOOL; davor: SUZI QUATRO. Und wenn man sich nicht lange mit Geschlechtern aufhalten will, natürlich ebenso AIRBOURNE, THE POOR, AC/DC.
Das klingt als Vergleich genauso wenig originell wie auf dem Plattenteller und die richtig großen Hits haben die AMORETTES auch (noch) nicht am Haken. Aber wer sich daran stört, hat bis hier ohnehin nicht gelesen. Und zieht garantiert im Zweifelsfall die bestuhlte und voll orchestrierte Post-BM-Inszenierung in der Tropfsteinhöhle der verrauchten Kneipe mit dem 24/7 offenen Zapfhahn, dem blauen Auge und THE AMORETTES auf der knöchelhohen Bühne vor. Leute gibt’s…
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