THE AMITY AFFLICTION aus Australien und meine Wenigkeit sind eine Art Hassliebe. Bisher wurde sich tatsächlich nicht an das Album „Not Without My Ghosts“ herangetraut, obwohl der Release über Pure Noise Records schon eine Tage zurück liegt. Aber dennoch. Brechen wir alte Muster auf und schauen wir was die Metalcorer aus dem Land der Kängurus in den Coronazeiten in ihrem Aufnahmestudio zu Papier oder besser zu Scheibe gebracht haben.
„Not Without My Ghosts“ und die Hassliebe
Was zum Beispiel mit „Misery“ oder „Everyone Loves You Once You Leave Them“ schwierig war, was im seichteren Post Hardcore-Bereich meinen Kollegen nur mit 5/10 oder mich mit 6/10 überzeugen konnte, liegt nun einige Jahre hinter uns. Das THE AMITY AFFLICTION alte Muster zurücklassen können, zeigt sich bereits in den ersten Sekunden. „Show Me Your God“ ist ein sogenannter Banger, der mal eben alles nieder-und mitreißt. „Not Without My Gods“ verspricht um einiges härter zu sein, als alles was man bisher von der Band so kennen mag. Drum-Gewitter, Pull-The-Trigger-Geräusche und epische Synthesizer schnüren ein Paket, welches einen schon ein bisschen die Kehle zudrückt, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise. Mit choralem Schlachtgesang gibt es nochmal ordentlich Nachdruck.
THE AMITY AFFLICTION setzen dieses Mal auf eine Mischung ihrer bisherigen Kompositionen und einem moderneren, knackig, aggressiveren Sound. Die bekannte Handschrift der Band drückt sich weiter in den Refrains in den Vordergrund, hier wird weiterhin auf Eingängigkeit und Melodik gesetzt. Für den Rest des Songstrukturen heißt es aber eher: ein Breakdown jagt den anderen.
THE AMITY AFFLICTION lassen alte Muster zurück
Besonders zu Gesicht steht den Metalcorern die Kollaborationen wie zum Beispiel mit Andrew Neufeld von COMEBACK KID in “ Death And The Setting Sun“. Der Song hat perfekte Hardcore Vibes, die mit der kanadischen Unterstützung am Mikrofon aus dem Track ein absolutes Brett zaubert. Damit kristallisiert sich hier ein absoluter Favorit der Scheibe heraus der live sicherlich ordentliche Circle Pits aus dem Boden stampfen wird. Uff, da geht es formschön ab!! Etwas ruhiger und mehr im ursprünglichen THE AMITY AFFLICTION- Style unterwegs ist dafür „When It Rains It Pours“ mit seiner leichten und fast schön süßlichen Hookline. Der Rest des Songs wird dafür mit einer Wucht aus djentig-progressiven Nuancen niedergemäht. THE AMITY AFFLICTION, an dieser Stelle können wir fast sagen, wir könnten doch noch Freunde werden.
„Not Without My Ghosts“- Der neue Weg ist ein guter!
Zum Ende werden die Überraschungsmomente bei „Not Without My Ghosts“ etwas geringer. Die letzten Songs stechen etwas weniger hervor, bringen aber diese Scheibe dennoch zu einem runden Abschluss. Um dem Ganzen ein Fazit aufzudrücken, sei hier festzuhalten, dass sich THE AMITY AFFLICTION einem kleinen Wandel unterzogen haben. Die seichten Post Hardcore-Zeiten sind – zumindest- mit „Not Without My Ghosts“ vorbei. Das Songwriting bleibt sich lediglich in den melodischen, singbaren Refrains treu. Aber das passt gut und gibt somit noch einen Hauch altbekanntes mit auf den Weg. Hassliebe können wir hier zumindest nicht mehr so stehen lassen. Die Band aus Australien überzeugt mit einem neuen Weg und kann damit sicherlich auch neue Fans des Genres mit einfangen.
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