The Amity Affliction - Everyone Loves You Once You Leave Them

Review

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„Die wahre Geschichte verbirgt sich unter der Oberfläche, hinter dem Schleier.“ Mit diesen Worten kündigen THE AMITY AFFLICTION ihr siebtes Album „Everyone Loves You Once You Leave Them“ an. Worte, die deutlich machen sollen, dass bei den Australiern Schluss mit lustig ist. Hier geht es der Band inhaltlich mehr als nur um die Geister, mit denen man sich tagtäglich herumschlägt. Auch wenn dieser es symbolisch auf das Cover geschafft hat.

Die wahre Geschichte verbirgt sich unter der Oberfläche

„Everyone Loves You Once You Leave Them“ rechnet bitterlich mit den sozialen Medien ab, die eine heile Welt vorgaukeln, in Zeiten wo es mit der mentalen Gesundheit gerade bergab geht.  So sprechen Songtitel wie „Coffin“,“All My Friends Are Dead“ oder auch „All I Do Is Sink“ eine deutliche, ernste Sprache. Die bitterböse Abrechnung mit allen, verpackt die Band aus Down Under in einen Sound, der sich irgendwo zwischen Hardcore, Metalcore und Post Hardcore mit poppiger Note befindet und sich dieses Mal wieder weiter in Richtung härtere Gangart verirrt.

The Amity Affliction: Metalcore mit Fingerschnipsern

Bei dem stetigen Wechsel zwischen cleanen und uncleanen Gesang macht sich die Band mit der gesanglichen Doppelspitze am Mikro deutlich Freunde. „Coffin“ sowie „Soak Me In Bleach“ punkten mit Grunge-Gitarre und brachialen Vocals. Die poppige Atttitüde können sie dann aber doch nicht ganz ablegen und erzeugen bei einem mit Fingerschnipsern und A-Capella-Sing-A-Long daherkommenden“Aloneliness“ Fragezeichen im Gesicht, welche bei dem deutlich elektronischeren „Baltimore Rain“ zwar wieder verschwinden und man sich an die Voralben der Australier zurückerinnert, aber ein poppig-klebriger Beigeschmack auf der Zunge verbleibt.

„Everyone Loves You Once You Leave Them“: Bitteres Thema

Die  gut umgesetzte, gesungene Verzweiflung auf der ganzen Bandbreite des Gesangs und einzelne knackige Momente, die in seichten Pop-Sphären untergehen, lassen gleichzeitig die Bitterkeit vermissen, die dem Grundthema „Everyone Loves You Once You Leave Them“ gut getan hätte. Bandkollegen wie etwa BEARTOOTH haben das mit „Disease“ deutlich besser hinbekommen.

Keine Angst vor Experimenten

Die neueste Veröffentlichung von THE AMITY AFFLICTION ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass die Band vor Experimenten nicht zurückschreckt, und sich härter als der Vorgänger präsentiert, hat aber deutliche Schwächen in der Umsetzung. Die Australier werden ihre Fans damit glücklich machen, soviel ist sicher.

Am Ende verdient die Band einen Extrapunkt aufgrund der angesprochenen Thematik und dem Hintergrund, dass mentale Gesundheit kein Tabu-Thema sein darf, man reden sollte anstatt darüber zu schweigen und es ok ist, wenn mal nicht alles ok ist.“Everyone Loves You Once You Leave Them“ ist ok.

 

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22.02.2020

It`s all about the he said, she said bullshit.

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