The Agony Scene - The Darkest Red

Review

Während mein Kollege Norman Anno 2003 dem Debut von THE AGONY SCENE zunächst skeptisch begegnete, es dann aber hellauf begeistert in sein metallisches Herz schloss, kehrt sich dieser Gefühlsverlauf bei mir gerade um. Nach der wirklich formidablen Erstreferenz sitze ich hier etwas ratlos vor dem neuesten Release „The Darkest Red“ des Fünfers aus Oklahoma. Zwei Jahre nach Eintritt in die Metalhemisphäre ist man mit dem Zweitwerk einen gewaltigen Schritt weiter in die Metalcorezone hineingetreten. Die Melodik des Debuts wurde zwar nicht komplett ad acta gelegt, allerdings gibt es jetzt weitaus mehr auf die Zwölf. Heisst: Geholzbollere bis zum Abwinken. Was nicht zwangsläufig schlecht sein muss, kehrt sich im Falle von THE AGONY SCENE jedoch größtenteils in Belanglosigkeit um. Bis zum fünften Song, namentlich „Sacrifice“, passiert nicht wirklich viel aufregendes in der Klanglandschaft, erschreckend eintönig klingt es aus den Boxen. Wirklich herrausstechen können danach auch nur noch „Procession“, „Scapegoat“ und der Schlusstrack „Forever Abandoned“, alles andere fliegt in einem Mordstempo vorbei. Unverständlich bleibt auch, wieso Shouter Mike seine Stimme nicht mehr so ehrlich und old-schoolhaft wie auf dem Debut einsetzt, sondern sein Gekrächze bis ins penetrant Nervige steigern musste. Schlimmer noch seine entgleisten Cleanvocals, bei denen man sich das Gekreische zurückwünscht. Aber was wundert´s mich, wenn schon im Promoschreiben mit jedem zweiten Satz die „unglaubliche Eigenständigkeit“ der Musik nachhaltig betont wird. Ich denke so etwas stand bei Dir nicht drin, oder Norman?

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Agony Scene,the - The Darkest Redbei amazon3,49 €
04.09.2005

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