The Addication - The Addication

Review

Vorsicht! Der optische Eindruck täuscht. Das Cover vermittelt nämlich zwar durchaus typisch „heimatverbundene“ Melancholie, doch diese Finnen klingen noch nicht einmal ansatzweise danach.

Viel eher scheint das Quintett aus dem Süden Finnlands überaus internationale Ambitionen zu besitzen. Nachzuvollziehen wohl auch in der früher durchaus üblichen „Internationalisierung“ der Musikernamen, die beispielsweise aus Drummer Aki Kuokkanen einen „Arnold Hackman“ werden haben lassen.

Dieser ist zusammen mit Basser Marc F. für einen mehr als nur soliden Rhythmus zuständig, wobei die beiden Jungs sowohl etwas von Tempobolzen, noch viel mehr aber vom Ausbreiten von abwechslungsreiche, break-lastigen Rhythmus-Teppichen verstehen. Auf diesen nämlich können sich ihre Mitstreiter Hank J. Newman und Hectior Jimenez an den Gitarren mit satten und teilweise recht abgefahren Riffs so richtig ausbreiten, um so den überaus gehaltvollen, teilweise durchaus ins Progressive tendierenden Thrash von THE ADDICATION knackig und – im wahrsten Sinne des Wortes – „halsbrecherisch“ werden zu lassen.

Auch an gelungenen Melodien fehlt es dem Fünfer jedoch keineswegs und diese sind es im Endeffekt auch die das berühmte „Kraut“ fett machen. Denn gerade deshalb wissen sich Nummern wie „From The Ashes“ (mit eleganter Verbeugung in Richtung NEVERMORE), „My Testament“ (das nicht nur des Titels wegen an die „The Gathering“-Phase von Chuck Billy und Mannschaft denken lässt) oder das zunächst fast schon verträumt eingeleitete, in weiterer Folge aber regelrecht explodierende „Last Sunrise“ (erinnert auch von der Strukturierung her ein wenig an ANNIHILATOR) sofort und nachhaltig ins Gedächtnis einzubrennen.

Einziges Manko des Albums ist der noch nicht einmal schwache, wie in den eher langsameren Passagen bewiesen wird, über Albumdistanz gesehen doch zu wenig abwechslungsreiche und mitunter eine Spur zu derbe Gesang von Fronter Kenny Jones.

Dennoch: wer seinen Thrash Metal mit Vorliebe mit Melodien sowie diversen Power (ihr wisst, was ich darunter verstehe!) Metal-Versatzstücken zu genießen pflegt, liegt hier definitiv richtig!

26.01.2013
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