Wenn das nicht mal eine originelle Kombination von Bandname und Albumtitel ist! Wie geht das wohl bei nachfolgenden Alben weiter? Bevor wir uns jetzt aber in sinnlose Mutmaßungen stürzen konzentrieren wir uns lieber auf den aktuellen Output der Amerikaner, auf dem sie schon fast dreist in Richtung Skandinavien schielen. Soll heißen: Melodischer Death Metal ist angesagt, in etwa zu vergleichen mit alten Alben von ARCH ENEMY. THE ABSENCE Sänger Jamie Steward geht zwar um einiges kompromissloser und räudiger als deren damaliger Fronter vor, büßt dafür aber einiges an Abwechslungsreichtum ein. Daran sollte es eigentlich nicht scheitern, ist gesangliche Variabilität im Todesmetal-Genre ja keineswegs ein Muss. Im Gegensatz dazu sollte aber der Rest der Band vollends überzeugen. Dies gelingt vor allem den beiden Gitarristen nur bedingt. Beginnt der Auftakt des Albums noch recht packend, beschäftigen einen gegen Hälfte der CD aber bereits zwei grundlegende Fragen: Kommt da noch etwas, was man noch nicht kennt? Und vor allem: muss denn wirklich fast jedes Lied mit einem Solo beginnen, um die technische Versiertheit der Akteure unter Beweis zu stellen? Songdienlich ist das jedenfalls nicht, werden im Endeffekt ja doch nur die schon zigmal gehörten Tonleitern abgeackert. Als gutes Beispiel dürfte hier das in diesem Genre scheinbar schon obligatorische Instrumental „Shattered“ dienen: wie hier ohne Gnade über eine Akustikgitarre soliert wird, harmonie-technisch gesehen korrekt aber ohne jegliche Idee, tut fast schon in den Ohren weh. Dass die Produktion auch nicht einmal in die Nähe eines Fredmann-Studio-Sounds kommt, wäre ja zu verschmerzen, nur leider ist der Plattenmarkt schon überflutet von ähnlichen, größtenteils besseren Alben dieser Art. Vor 15 Jahren wäre „From Your Grave“ eingeschlagen wie eine Bombe, heutzutage wohl nur für Fans des Genres, denen selbst ein Michael Amott zu wenig frickelt!
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