Es ist ein Kreuz mit dem melodischen Todesblei (ein umgedrehtes, versteht sich)! Was so kraftvoll mit AT THE GATES, DEATH, späten CARCASS und/oder HYPOCRISY begann, mündet spätestens in diesem Jahrzehnt in schier ausschließliches Wiederholen des Schon-Mal-Dagewesenen. THE ABSENCE machen da keine Ausnahme, man setzt auf Nummer Sicher statt auf Nummer Eins und bietet Genrefreunden solide Kost auf technisch natürlich hohem Niveau. Klar sind die Erwartungshaltungen an dieses Genre nicht unbedingt auf Innovationen begründet trotzdem setzt aber ein Großteil der Bands unter diesem Banner hauptsächlich auf Technik und Geschwindigkeit, wie es scheint.
Hektische Gitarrenleads und -soli, variables Drumming, aggressives Gekeife, Ausflüge in Black Metal-Gefilde und alles, was der Haarschüttler und Moshpithüpfer sonst noch braucht – vorhanden! Hohe Ausgangsgeschwindigkeit, Tempodrosselung im richtigen Moment – auch da! Nichts wird falsch gemacht, keine Aussetzer, keine Patzer – aber Unverkennbarkeit? Oder gar Eigenständigkeit? Wo seid ihr, wenn man euch am dringedsten braucht? Technisches Niveau alleine reicht selten. Da können Gitarrensoli noch so ausgefeilt, die Breaks und Fills noch so überlegt und der Sound noch so poliert sein – alle Freude geht dahin, wenn jeder Song fast gleich klingt. Vor allem Freunde der ausgefalleneren Töne wird dieser Tonträger nicht gefallen. Aber gut, die müssen ihn ja nicht kaufen.
Genrefreunde aufgepasst: für Euch kriegt die Platte seine sieben Punkte, für den Rest sinds einer weniger! Unbedingt haben muss man diese Platte nicht, solide Hausmannskost eben ohne Höhepunkte und Tiefschläge.
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