The 69 Eyes - Death Of Darkness

Review

Viele Rufnamen haben THE 69 EYES, von Helsinki Vampire über Kreaturen aus dunklen Bars bis zu den eigentlichen Künstlernamen der Herren, wo Sänger Jyrki 69 (Jyrki Pekka Emil Linnankivi) und Drummer Jussi 69 (Jussi Heikki Tapio Vuori) federführend sind. Goth N‘ Roll ist das eigene Sub-Genre, welches THE 69 EYES in ihrer mittlerweile mehr als 30 Jahre andauernden Karriere erschaffen haben. Die Covid-Pause haben auch die Herren der Düsternis für die Produktion von neuem Material genutzt. Das Ergebnis heißt „Death Of Darkness“ und ist mittlerweile Studioalbum Nummer dreizehn.

Die Helsinki Vampire veröffentlichen mit „Death Of Darkness“ ihr 13. Studioalbum

Das erste Material für „Death Of Darkness“ ist bereits vor einem Jahr veröffentlicht worden. „Drive“ gab es als Single und EP, da waren THE 69 EYES noch mitten in der Arbeit am neuen Werk. Die Single kommt mit einem glamigen 80er Jahre Vibe um die Ecke und erinnert von den ersten Tönen an einen BILLY IDOL-Song. Auch im weiteren Verlauf klingt „Drive“ mehr nach 80er Jahre Rock als nach Gothic und landete erfolgreich bei den finnischen Radiostationen.

Der Titeltrack „Death Of Darkness“ eröffnet die Scheibe mit den typischen THE 69 EYES-Trademarks und auch mal ein keifender Jyrki 69 ist zu vernehmen. Nach dem bereits angesprochenen „Drive“ folgt „Gotta Rock“, eine Cover-Version eines Songs der finnischen Rockband BOYCOTT. Das Gothic-Gewand haben Jyrki 69 und Co. der Nummer verpasst, die Verbindung zum klassischen Hard Rock bleibt bestehen mit einem eingängigen Refrain, welcher auch auf eine Stadionrockplatte passen würde.

Darf es auch ein Country-Einschlag sein? Mit gesanglicher Unterstützung KAT VON D ertönt „This Murder Takes Two“. Ein Track, welcher aus alten Demos fertiggestellt wurde. Die Idee dazu kam vor einigen Jahren von John Carter Cash, dem Sohn von JOHNNY CASH. Überhaupt kommen THE 69 EYES weniger dunkel rüber als auf anderen Alben. Ein gutes Beispiel dafür ist „California“, welcher als Glam-Rocker im Gothic-Anzug zu deklarieren wäre.

Wer die eher dunkle Seite des Goth N‘ Roll hören möchte, der wird mit zum Beispiel „Call Me Snake“ oder „Sundown” fündig. Das mit Keyboardklängen untermalte „Outlaws“ lässt das Werk Nummer 13 ausklingen.

Abwechslungsreichtum zwischen Glam Rock und Goth N‘ Roll

The 69 EYES setzen bei „Death Of Darkness“ auf das bekannte Goth N‘ Roll-Konzept in Kombination mit Glam-Rock-Einflüssen aus den 80ern. Dieser Ansatz ist nicht neu, zum Beispiel „Devils“ aus dem Jahr 2004 mit Songs wie „Feel Berlin“, „Jimmy“ oder „Lost Boys“ weist ebenfalls einen Glam-Rock-Einschlag auf. Jyki 69 und seine Mitstreiter schielen mit dem Album auf die Charts. Die Herren setzen auf eingängige, radiotaugliche Nummern, sodass „Death Of Darkness“ wenig Ecken und Kanten bietet, wo die Hörerschaft hängen bleibt und genauer hinhören muss.

Ein weiterer fader Beigeschmack ergibt sich aus der Tatsache, dass auf der 2022er EP „Drive“ drei der zehn Songs veröffentlicht worden sind. Somit bietet „Death Of Darkness“ nur sieben neue Nummern. Die Scheibe von THE 69 EYES ist etwas für die Fans von Gothic und Dark Rock, welche sich nicht von Glam-Rock-Einflüssen oder Country-Tönen abschrecken lassen.

14.04.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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