The 3rd Attempt - Born In Thorns

Review

In Dornen geboren ist das neue Projekt von Tchort und BloodPerverter, die letztes Jahr erst bei CARPATHIAN FOREST ausgestiegen sind. Trotz allem, was bei CARPATHIAN FOREST vorgefallen sein mag oder nicht: Die beiden haben sich nicht unterkriegen lassen, das Line-Up für THE 3RD ATTEMPT zusammengestellt und nur ein Jahr nach ihrem Austritt aus dem Hause Nattefrost ihr erstes Album „Born In Thorns“ veröffentlicht. Darauf ist die Herkunft der beiden Bandköpfe zu jeder Zeit zu hören, der rotzig-rockige Black Metal erinnert oft und völlig bewusst an den ehemaligen Arbeitgeber von Tchort und BloodPerverter – und trotzdem ist THE 3RD ATTEMPT keine bloße Kopie.

So haben es sich die beiden Hauptverantwortlichen nicht nehmen lassen, melodischer, stimmungsvoller und bisweilen auch flotter zu agieren als unter Nattefrosts Regie, ihr Debütalbum ist damit variantenreicher als CARPATHIAN FOREST es jemals waren. Die musikalische Herkunft von Drummer Tybalt (DEN SAAKALDTE) ist ebenfalls rauszuhören, genauso wie man hier Einflüsse von TSJUDER, dort von URGEHAL trifft, während an anderer Stelle Elemente aus Thrash und Death Metal den Sound ergänzen.

Dabei ist eine ganze Reihe ordentlicher Songs herausgekommen, die allerdings nicht alle das ganz hohe Niveau halten können, welches von den besseren Stücken gesetzt wird. Der Opener „Torment Nation“ oder der morbide-finstere und doomig-walzende Titeltrack „Born In Thorns“ sind wirklich starke Songs, aber THE 3RD ATTEMPT haben auf ihrem Debüt eben auch bestenfalls durchschnittliche Stücke am Start (zum Beispiel „Art Of Domination“). Böse Zungen mögen behaupten, dass die darin enthaltenen Ideen ursprünglich aussortierte CARPATHIAN FOREST-Riffs gewesen sein könnten …

Trotzdem ist „Born In Thorns“ ein ordentliches Album, das nicht auf voller Länge, aber doch zumindest streckenweise überzeugen kann. THE 3RD ATTEMPT sind noch keine bessere Version des ehemaligen Hauptprojekts der Bandköpfe … aber sie sind auf dem richtigen Weg.

25.09.2015
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