Thaurorod - Anteinferno

Review

Eine jugendliche Prise weht durch die Gänge des Power Metal! THAUROROD nennen sich die Finnen, die zwar schon seit 2002 durch die Szene huschen, jedoch erst mit ihrer 2010er Debüt LP „Upon Haunted Battlefields“ international punkten konnten. Auch ihr neustes Werk „Anteinferno“ strotzt nur so von martialischen Heldensagen und Krieger-Epik und mit stolzen sechs (!) verschiedenen Sängern in ihrer Bandgeschichte könnten sie mit NIGHTWISH langsam eine Selbsthilfegruppe aufmachen. Doch mit Mikroschwinger Andi Kravljaca haben THAUROROD – vorerst? – eine wirklich herausragende Stimme gefunden. Zwar klingen die Vocals so jugendlich, dass man zuerst vermutet, da hätten sich STURM UND DRANG dazwischen geschmuggelt, doch genau das unterscheidet die Band auf den ersten Eindruck von großen Urgesteinen wie SONATA ARCTICA oder STRATOVARIUS. Und eine hohle Kopie will das Newcomer-Sextett natürlich nicht sein.

Flitzende Soli wie in „Victor“ oder dem herausragenden „Marked For Diablo“ lassen auch schnell erkennen, weshalb die Band es bereits so weit gebracht hat, dass sie im Vorprogramm von Acts wie SABATON auftreten durften. Und obwohl sich in den Texten genauso viel die Köpfe eingehauen wird, zeigen THAUROROD sich ein wenig kulturell affiner und liefern sowohl mit ihrem Albumtitel als auch dem 10-minütigen Epos „Anteinferno“ Anspielungen auf Dantes „Göttliche Komödie“. Besonders zu interessieren schien sie hier die Idee der Zwischenwelt für Verstorbene, die weder ins Paradies, noch ins Inferno gelangt sind und nun auf ewig im Fegefeuer schmoren müssen.Bildliche Untermalung auf dem Cover gibt es übrigens von Fantasy-Zeichner Ken Kelly, der vor allem durch sein Artwork für MANOWAR bekannt sein dürfte.

Zugegeben, THAUROROD haben den Power Metal zwar nicht neu erfunden, liefern mit ihrer am 20. Dezember erschienenen Platte jedoch saftiges Frischfleisch für die Szene, in der viele kleine Ohrwürmer gedeihen.

29.12.2013
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