Tharsys - Mortal

Review

Bei in Eigenregie entstandenen Alben bin ich immer besonders gespannt, was mich erwartet. Jetzt ist es mal wieder soweit, und zwar in Form des Debütalbums „Mortal“ der Arnsberger Gothic Metalcombo Tharsys. Auf den ersten Blick erscheint das Scheibchen einem nicht als ein in Eigenregie entstandenes Werk, sondern kommt schon verdammt professionell rüber. Sowohl das äußerst gelungene Artwork als auch die fette Produktion sind da wohl hauptausschlaggebend. Geboten wird uns bei den 10 Tracks mit der erstaunlichen Gesamtspielzeit von über 70 Minuten eine schöne Mischung aus Gothic und Doom Metal, der außerdem ein paar kleinere Wave-Einflüsse mit sich bringt. Man kann durchaus musikalische Parallelen zu Paradise Lost, Anathema, Lacuna Coil oder My Dying Bride ziehen. Auch sonst ist das Album sehr abwechslungsreich. So findet man von atmosphärischer Besinnlichkeit, bis hin zu aggressivem Gebolze so ziemlich alle Ebenen von Gefühlsauslegungen. Allerdings sollte sich Sänger Ali mehr auf seine Growl-Parts konzentrieren, denn sein cleaner Gesang kommt lange nicht so passend und dementsprechend weniger überzeugend rüber. Auch wenn ich kein Freund von weiblichen Vocals bin, weiß Sängerin und Keyboarderin Sara schon mehr in ihren cleanen Parts zu überzeugen. Besonders herausragend ist der Titeltrack „Mortal“, ein sehr facettenreicher Song, bei dem das Ohrwurmrisiko mächtig steigt. Gesungen wird zu 98% auf Englisch, nur beim dritten Stück „Transitory solitude“ ist der Refrain in Deutsch, was ich allerdings ein wenig unpassend finde. Alles in allem ein sehr schönes Debüt, das musikalisch, textlich und gesanglich zu überzeugen ist. Leider ist das Album bis dato nur auf der offiziellen Homepage der Band zu bekommen, kostet aber incl. Porto/Verpackung nur 12 Eur.

05.11.2003
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