Thargos - Salem City

Review

Eins vorweg : Um eine reine Thrash-Metal-Band handelt es sich bei THARGOS nicht. Die Thrash-Anteile überwiegen zwar deutlich auf dem Album, aber teilweise erinnert die Musik der drei Musiker an IRON MAIDEN zu „Paul Di`Anno-Zeiten“ („Just One Step“, „Processing Unit“, „Inhale“). Das gesamte Album ist eine Achterbahnfahrt durch die verschiedenen Stile des Heavy Metal. Der rote Faden namens Thrash Metal wird jedoch nie so ganz aus den Augen gelassen wird. Wobei hier nicht von Thrash Bands der 90er wie etwa SEPULTURA oder PANTERA ausgegangen werden sollte. Vielmehr haben THARGOS die Zahl 1988 ganz groß auf ihre Fahne geschrieben.

Mit „The Kill“ beginnt dann auch der erste Speed-Knaller des Albums, gefolgt vom eben erwähnten „Processing Unit“, welches ordentlich stampfend durch die Lautsprecher schalt. „Silent Service“ ist wiederum ein Uptempo Kracher. Keinen Deut langsamer haut die Band einem den Song „Nachtfalter“ (ja, „Nachtfalter“) und die Ohren. Leider hat die mir vorliegende CD keine Texte im Booklet, das Wort Nachtfalter kommt jedoch nur im Refrain zum Einsatz. Mit „Hellraiser“ ist den Jungs ein progressives Stück gelungen, ordentlich vertrackt und schwer eingängig. Mit Schrecken kommt „Worship Me“ daher. Hier treffen Black-, Thrash- und Death Metal in einer höllischen Mixtur aufeinander! Kaum zu glauben, dass da ein Mensch am Schlagzeug sitzt. Gemächlicher und weniger hektisch erscheint der folgende Track „Just One Step“. Schöne, altmodische, dabei aber nicht altbackene, Gitarrenriffs und –Soli dominieren den Song. Bei „Luzifer“ wird die Keule erneut ausgepackt. Ordentlicher Song, nur die grausigen, wenn auch nur im Hintergrund eingesetzten, Keyboardeinlagen nerven ein wenig. „Inhale“ lässt IRON MAIDEN´s „Remember Tomorrow“ hochleben, da die Riffs sich ähnlich wie die des Klassikers anhören. Den Abschluss des Silberlings macht der Song „The Left Eye Of God“, welcher zu den absoluten Highlights des Albums gehört. Abwechslungsreich, klasse Refrain, technisch auf höchstem Niveau.

Die Scheibe macht definitiv Spaß. Wahrscheinlich werden jedoch nur die Freunde des nostalgischen Metals etwas damit anfangen können, da THARGOS nahezu jegliche Stiländerungen seit Ende der 80er Jahre ablehnen und so tun, als ob die 90er nie da gewesen wären. Ob das nun gut oder schlecht ist müsst ihr selbst entscheiden.

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15.10.2006

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1 Kommentar zu Thargos - Salem City

  1. Bluttaufe sagt:

    Nettes Album, welches großteils an DESTRUCTION und/oder an NECRONOMICON erinnert. Hier und da ein wenig VENOM („Hellraiser“, „Luzifer“). Nichts neues, nichts aufregendes, old schoolig dünn produziert während das Schlagzeug im Vordergrund rumpelt. Und da wäre man beim größten Kritikpunkt: Warum muss man ein Schlagzeug analog und digital (Drumcomputer) einspielen? Das Resultat klingt einfach nur behämmert und unnatütlich. Wenn man als Mensch die Kessel nicht bedienen kann dann sollte man es bleiben lassen. Das war zwar schon beim Vorgänger „Killfukk“ so, wurde da aber angenehm kaschiert.
    Eigentlich schade, da die Saitenfraktion durchaus zu gefallen weiß.

    6/10