Tharaphita - Primeval - Force

Review

Nicht nur, dass THARAPHITA ein Bandname ist, den ich mir ums Verrecken nicht merken kann, ähnlich gesichtslos ist leider auch das 2005er Album der estnischen Pagan-Black-Metaller. Was soll das überhaupt sein, Pagan-Black-Metal. Meiner Ansicht nach ist das weder Fisch noch Fleisch, und Leute, die Nietenarmbänder und Patronengurte neben ihrem Thorshammer tragen, haben erfahrungsgemäß nicht die Eier, sich für irgendetwas zu entscheiden.

Genau so klingt auch „Primeval – Force“ auch, schwankend zwischen FALKENBACH-ähnlichen, süßlichen Streicherteppichen, die heroisch über donnernden Gitarren und wuchtigen Drums schweben und etwas härteren, unmelodischeren Parts. Allerdings reichen selbst die härtesten Stellen, die THARAPHITA zu Stande bringen, nicht an Bands wie SKYFORGER heran, die diesen „Stil“, wenn es einer ist, auf bestmögliche Art und Weise spielen. Die angestrengt versoffen klingende Stimme des Sängers bleibt so gesichtslos wie der größte Teil der schunkel- und Methornheben-kompatiblen Songs (auch dann, wenn er in den Cleanmodus schaltet, den er immerhin recht sicher beherrscht), in denen sich die Gitarrengrooves ständig wiederholen, der Drummer mit endlosen Doublebasspassagen langweilt und die Breaks standardisiert und einfallslos bleiben. Am Interessantesten wird die Band in instrumentalen Momenten, wo die Akustikgitarre ausgepackt wird und die ganze Combo sich traut, ein paar Schritte neben dem Klischee zu wandeln. Leider sind diese Momente selten.

Immerhin aber ist die Platte damit nicht viel schlechter als die heimische Pagan-Metal-Liga, auch die Produktion kann sich durchaus sehen lassen, und wer von Heidenkitsch, synthetischem Bombast und „erhabenen“ Mitgröhlmelodien den Hals nicht voll kriegt, kann ja mal reinhören.

16.08.2007
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