Thantifaxath - Void Masquerading As Matter

Review

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Kollege Möller hat es im Review zum THANTIFAXATH-Debüt „Sacred White Noise“ eigentlich schon gekonnt zusammengefasst. Denn auch auf ihrer Nachfolger-EP „Void Masquerading As Matter“ versuchen sich die Kanadier, den gängigen Songstrukturen zu entziehen. Dies führt bei all jenen, die dem Black Metal in den letzten Jahren eher fern geblieben sind, vermutlich wahlweise zu einer Offenbarung oder zu Migräneanfällen.

THANTIFAXATH bieten auf ihrer EP eine teils bizarre, aber faszinierende Stimmung

Klar ist aber, wer sich mit Bands wie DEATHSPELL OMEGA, aber zuletzt auch MAYHEM, SVARTIDAUDI oder BLUT AUS NORD (in ihren chaotischen, aber nicht gänzlich abgedrehten Momenten) auseinandergesetzt hat, für den fällt das Überraschungsmoment flach. Dadurch geht „Void Masquerading As Matter“ das Mystische, aber auch das „Neue“ flöten, denn der Wahnsinn hat bereits andere Gesichter. Nichtsdestotrotz zeigen sich THANTIFAXATH auf der neuen EP zielorientierter und streuen bewusst sehr atmosphärische Parts ins destruktive Gesamtbild. „Self Devouring Void“ ist im Vergleich fast schon geradlinig, bricht aber dennoch mit gängigen Konventionen. Neben den Dissonanzen und dem sterilen, lebensfeindlichen Nähmaschinen-Schlagzeug schleichen sich immer wieder Schauerfilm-Keyboards und gegen Ende sogar Streicher ins Geschehen, was dem Song eine bizarre, aber faszinierende Stimmung verleiht.

„Void Masquerading As Matter“ – zwischen anstrengend und spannend

Das ist etwas, das THANTIFAXATH vermutlich immer anstreben, aber bei all der gewollten Kuriosität nicht immer reproduziert kriegen. So wandeln sie auf den vier dargebotenen Songs auch stets zwischen anstrengender Ziellosigkeit und abgründigem, aber spannendem Irrsinn. Immerhin, die atmosphärische Komponente kristallisiert sich im unkonventionellen, aber langsam auch gewohnt vermengten Gebräu aus Black, Death und Doom Metal deutlicher heraus. Dadurch entsteht ein weltfremdes, teils wirres Klangbild, das an an der Grenze zur Unverdaulichkeit entlangschrammt und eine gewisse Horrorfilmästhetik mit sich bringt. Hier liegen dann auch klar die Stärken der Kanadier, die sie aber nicht immer oder, wie im Opener „Ocean Of Screaming Spheres“, gar nicht ausspielen.

27.11.2017

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