Thantifaxath - Sacred White Noise

Review

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Wenn Bands aus ihrer Person und ihrem Auftreten ein großes Geheimnis machen, hat das oft entweder den Grund, dass eher lahme Musik einen geschickten Marketing-Gag braucht, oder dass es das künstlerische Konzept eines ordentlichen Werkes unterstützt – und auch wenn THANTIFAXATH, eine kanadische Band, zu deren Mitgliedern es keinerlei Infos gibt, mit „Sacred White Noise“ kein grandioses Album abgeliefert haben, möchte ich ihnen unterstellen, zu letzteren zu gehören.

Der Titel des Albums, „Sacred White Noise“, deutet bereits an, dass es hier um etwas nicht richtig Greifbares geht – und in der Tat bemühen sich THANTIFAXATH, jenseits von standardisierten Strukturen und Mustern zu bewegen. „Bemühen“, weil es dazu nunmal mehr braucht als abseits von gängigen Formen und Strukturen komponiertes Material, was ja spätestens seit neueren Werken von Bands wie MAYHEM oder DEATHSPELL OMEGA zum guten Ton gehört. Hier hakt es bei THANTIFAXATH, zwar macht das Material auf ihrem Album den Eindruck, bewusst chaotisch und entgegen den Hörgewohnheiten inszeniert zu sein, aber dabei gelingt es den Kanadiern nichtmal im Geringsten, die kranke Stimmung der Werke von zum Beispiel den beiden oben genannten Bands einzufangen oder irgendwas aus dem so erzeugten Chaos herauszuholen.

„Sacred White Noise“ ist unter dem Strich einfach nicht zwingend genug – die krasse Atmosphäre fehlt, aber THANTIFAXATH können auch nichts bieten, was dieses Fehlen ausgleichen könnte … denn gerade gespielte Riffs, Parts oder Songs, vielleicht sogar sowas wie eine eingängige Melodie sind ja das, was die Band umgehen will. Und damit bleibt nicht viel mehr als eine lauwarme Mischung aus Black, Doom und Death Metal, die in ihren besten Momenten entfernt an das Debüt der Isländer SVARTIDAUÐI erinnert, aber nicht dessen Intensität erreicht, und von der nur wenig hängen bleibt. THANTIFAXATH haben mir „Sacred White Noise“ ein Album geschrieben, das auf gewisse Weise intelligent ist und das durchdacht wirkt, womit sie auch zu letzteren im ersten Absatz genannten Bands zählen dürfen. Aber ein Album, das emotional irgendwas reißen kann, das haben sie mit „Sacred White Noise“ nicht hingebekommen.

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28.05.2014

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1 Kommentar zu Thantifaxath - Sacred White Noise

  1. Anon der Sonne sagt:

    Naja, also ich würde auch sagen, dass es sich hier um ein sogar hervorragendes Album handelt aber ebenfalls will ich bemerken, wie diese und die andere Rezension von Thantifaxath stinken weil es über den Standard der immergleichen Referenzen in dieser Sparte scheinbar nicht reicht. Hier muss ich mich über deinen und meinen Geschmack hinwegsetzen, die Leute haben ein klares musikalisches Programm und es ist hochinnovativ meiner Meinung nach. Bisher jede Veröffentlichung von denen ist ein absoluter Gewinn. Man wird sicherlich oft von vielen Bands begeistert sein deren Stile eng verwandt sind – alles gut – aber damit wir uns mal beinah 10 Jahre nach Paracletus weiterbewegen braucht es genau solche Musik hier.
    Jetzt zum Geschmack: Ich finde das Album fantastisch, die Stimmung reißt einen durch jeden Titel hinweg mit und selten werde ich mich entscheiden weniger als das ganze Album zu hören. Mit Thantifaxath kann man doch nun wirklich „fasten“.

    9/10