Thales - Imago Mortis

Als ich die CD von Thales das erste Mal in den Händen hielt und betrachtete, fragte ich mich, was eine Band dazu bewegen kann so einen Dorftrottel auf das Cover zu setzen. Was wohl eine Art Gaukler sein soll, verursacht bei mir nur einen Würgereiz. Der einzige Trost ist, dass eben jener Typ auf der Rückseite der CD-Hülle gehängt wird – genau das hat er auch verdient, wo er schon das Cover so verunstaltet. Würde er nicht so bescheuert grinsen, hätte ich mir das mit dem Dorftrottel auch noch mal überlegt…aber nun ist es eh zu spät. Auf mich wartet also eine gute halbe Stunde Mittelalter/Progressive-angehauchten Rock bzw. Metal, der sich streckenweise zieht wie Kaugummi. Der erste Track „Depression“, der eine Spielzeit von 7 ½ Minuten aufweist, dümpelt so vor sich hin und kann mich selten aufhorchen lassen. Die höhere Stimme von Sängerin Silke hört sich zwar dann und wann ganz nett an, jedoch ist man dann auch schnell übersättigt, da es einfach an Abwechslung fehlt. Was die Burschen doch ganz gut machen, sind die gelegentlichen Solis, die auch vom Bass prima umgesetzt werden. Auch die Violine gefällt mir stellenweise ganz gut, aber sonst ist mir diese Scheibe viel zu seicht und lückenhaft. Auch die Umsetzung von Mozarts „Rondo Alla Turca“ ist meiner Meinung nach nicht besonders gut gelungen, sondern erinnert mich eher an diese dämlichen Handy-Klingeltöne. Dies ist die erste Scheibe der Band, bleibt also nur zu hoffen, dass sich das Pensum für die nächsten Veröffentlichungen noch steigern lässt. Auch wenn das Cover sehr bescheiden ausgefallen ist, muss man dennoch sagen, dass die Aufmachung für eine Eigenproduktion sehr gut ist und man ein gedrucktes Booklet und gepresste CD erhält.